Zusammenfassung
Es ist kein Zufall, daß mit der Inflation auch die politischen Morde und Unruhen zunächst aufhörten. Am 9. 11. 1923 wurde als letzter der zahlreichen Umsturzversucher der „Marsch zur Feldherrnhalle“ Hitlers und Ludendorffs in München niedergeschlagen -sechs Tage vor der Stabilisierung der Währung! Schon am 25. 12. 1923 notierte der englische Botschafter in seinem Tagebuch: „Das auffallendste Kennzeichen der neuen Lage ist die erstaunliche Ruhe und Besserung, die unter der Berührung des Zauberstabes der Währungsstabilität eingetreten ist. . . . Lebensmittel sind plötzlich in Hülle und Fülle vorhanden. . . . Die Polonaisen vor den Schlachterläden und Lebensmittelgeschäften sind verschwunden. Die wirtschaftliche Entspannung hat eine politische Beruhigung mit sich gebracht. Von Diktatur und Putschen wird nicht mehr geredet, und selbst die äußersten Flügelparteien haben für den Augenblick aufgehört, Unruhe zu stiften“ (nach Kleinknecht-Krieger). Selbst die von Frankreich gesteuerten und finanzierten Separatistenaufstände im Rheinland und in der Pfalz, die in unmittelbarem Anschluß an den Ruhrkampf Ende September 1923 aufgeflammt waren, brachen Anfang Januar 1924 endgültig zusammen.
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© 1975 Leske Verlag + Budrich GmbH, Opladen
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Wurm, F.F. (1975). Die Goldenen Zwanziger Jahre. In: Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland 1848–1948. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83802-5_14
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0041-5
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