Zusammenfassung
Während Arbeitskräftebedarfsprognosen — insbesondere Voraussagen des Bedarfs an hochqualifizierten Arbeitskräften oberhalb der Facharbeiter —und Fachangestelltenschaft — nach einer relativ kurzen Boomphase jeweils 1967 und 1975 (vgl. stellvertretend für viele ZEDLER 1979 und IAB/MPI 1976) aufgrund der normativen, politischen und methodischen Kritik, infolge ihrer bisherigen Irrelevanz für die Prägung und Gestaltung der Bildungspolitik in der Bundesrepublik und angesichts veränderter Arbeitsmarktlagen für die Absolventen des Bildungssystems eine tiefe Depression erleiden, erfreuen sich allein Prognosen des zukünftigen Lehrerbedarfs nach wie vor, wenn auch nicht wachsender, so doch konstanter Beliebtheit. Dies vermutlich deshalb, weil die besondere Konfiguration des Lehrermarktes einen erhöhten Informations —, Handlungs— und Legitimationsbedarf des Staates erzeugt, ist er doch Produzent, Anbieter und Nachfrager von Lehrerqualifikationen zugleich. Im folgenden soll zwei bedarfsprognostisch relevanten Fragen nachgegangen werden: Erstens ist zu diskutieren, welche Funktionen Lehrerbedarfsprognosen angesichts der spezifischen Konfiguration des Lehrermarktes zukommen, worin ihre Möglichkeiten und Grenzen liegen. Zweitens wird am Beispiel ausgewählter Prognosen eine Evaluation in Form eines Soll —Ist —Vergleichs durchgeführt und über die möglichen Ursachen eventueller Abweichungen reflektiert.
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Es kann hier nur angedeutet werden, daß die Herstellung des Gleichgewichts im Lehrermarkt durch politisch administrative Steuerung nicht notwendigerweise bereits Optimalität der Alloka-tion im Sinne der Wohlfahrtsökonomik bedeutet. Dazu müssen eine Reihe weiterer Bedingungen erfüllt sein, auf die hier nicht weiter eingegangen werden kann und soll (vgl. z.B. KÜLP 1975).
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© 1986 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Timmermann, D. (1986). Lehrerbedarfsprognosen: Rückblick und Perspektiven aus der Sicht der bedarfsprognostischen Forschung. In: Sommer, M. (eds) Lehrerarbeitslosigkeit und Lehrerausbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83784-4_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83784-4_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11868-0
Online ISBN: 978-3-322-83784-4
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