Zusammenfassung
Mit der Netzwerkanalyse wird hier ein anderer Ansatz aufgenommen, der einen Spezialfall der Kontextanalyse darstellt (vgl. z.B. Knoke & Kuklinski 1982; Fischer 1982; Burt & Minor 1983; im Zusammenhang mit Stadtsoziologie s. den Überblick bei Pappi & Melbeck 1988). Hummell behandelt (1972: 28ff.) Netzwerke als “das an sich naheliegende Eingehen auf Fragestellungen der Gruppendynamik und die sich daraus ergebende Notwendigkeit der Berücksichtigung sozialer Relationen innerhalb der Umfrageforschung”. Auch in der Netzwerkanalyse wird der Zusammenhang zwischen Eigenschaften der Umgebung und Eigenschaften des Individuums untersucht: “What are the ... consequences of social structure for actors? (...) Attribute Data could be combined with relational measures...” (Knoke & Kuklinski 1982: 82). Dabei wird unter Umgebung aber zum einen ausschließlich soziale Umgebung verstanden. Zum anderen werden wesentlich strengere Maßstäbe angelegt, wenn es um die Frage geht, welche Personen zur sozialen Umgebung “Netzwerk” zu rechnen seien. So geht man davon aus, daß eine Person zu allen Angehörigen ihres Netzwerkes in einer zu spezifizierenden (relativ intensiven) Beziehung stehe. Es kann sich um eine direkte oder eine indirekte, also über eine andere Person vermittelte Beziehung handeln: “A social network is a specified set of links among social actors. (...) Since everyone is ultimately related, directly or indirectly, to everyone else, we must ‘specify’ which links we are interested in for any given network analysis” (Fischer 1977: 33). Nicht notwendig ist hingegen, daß alle Angehörigen eines Netzwerkes mit allen anderen Angehörigen dieses Netzwerkes in Beziehung stehen. Es muß sich beim Netzwerk also nicht um eine ’primary group’ handeln (vgl. die Unterscheidung von Primär-Zone und Primär-Gruppe bei Eulau & Rothenberg 1986: 141). Ebenso wenig wird Ähnlichkeit der Netzwerk-Mitglieder vorausgesetzt (vgl. Fischer 1977: 26).
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Alpheis, H. (1988). Netzwerkanalyse. In: Kontextanalyse. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83780-6_5
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