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Soziologie und Planung

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Deutsche Soziologie Seit 1945

Part of the book series: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie ((KZSS,volume 21))

Zusammenfassung

Die Beziehung der Soziologie zur Planung ist — in einer keinesfalls zufälligen Weise — mehrschichtig und vielfältig. „Planung“ ist ein Objektbereich, der die Soziologie in mehrfacher Weise und an unterschiedlichen Punkten ihres Erkenntnisprogramms „betrifft“ und der somit ihre Polyvalenz herausfordert. Einerseits ist „Planung“ dann, wenn man sie von den überall und immer antreffbaren Ausprägungen der Alltagsrationalität abhebt, ein Spezifikum komplexer und dynamischer Gesellschaften, das deren Systemsignatur mitcharakterisiert und ihren Entwicklungsgang prägt. Die soziologische Auseinandersetzung mit der Planung findet auf dieser Ebene ihr naheliegendes Bezugsfeld in der Makrotheorie des sozialen Wandels (oder auch in der Modernisierungstheorie) und erweist sich gleichzeitig als ein unverzichtbares Element des auf dieser Ebene ansetzenden soziologischen Denkens. Auf der anderen Seite finden wir heute eine Fülle von Dokumentationen „planungssoziologischer“ Aktivität, in denen Informationen über Anlässe und Bedingungen, Ziele und Konzepte, Erfolge und Mißerfolge von städtischen Entwicklungsplanungen, von Einzelplänen in bestimmten staatlichen Tätigkeitssektoren, von Planungsorganisations- und -koordinationsansätzen, von planungsbezogenen Einrichtungen in Verwaltungen, wie auch von planungsorientierten Gesetzen geliefert werden. Die Soziologie operiert hier im Bezugsfeld einzelner Subsystemprozesse und -entwicklungen, wie auch im Mikrobereich gesellschaftlicher Handlungsverflechtungen und sie nimmt dabei oft genug die Position einer „instrumentellen“ Wissenschaft ein, deren Aussageleistungen unmittelbar in planerische Zweck-Mittel-Kalküle eingehen.

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Anmerkungen

  1. Amitai Etzioni,The Active Society, London und New York 1968.

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  34. Vgl. Helmut Schelsky,Die Soziologen und das Recht, in: Rechtstheorie, Bd. 9 (1978).

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  35. Vgl. zu den Bedingungen der horizontalen und vertikalen Berufsmobilität im öffentlichen Tätigkeitssektor Gerhard Brinkmann, Aufgaben und Qualifikation der öffentlichen Verwaltung, Göttingen 1976 (Band 90 der Veröffentlichungen der Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel); Niklas Luhmann und Renate Mayntz, Personal im öffentlichen Dienst, Eintritt und Karrieren, Baden—Baden 1973.

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  37. Vgl. Auguste Comte Soziologie, Jena 1907, Kapitel 4 und 15.

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Günther Lüschen

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© 1979 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Klages, H. (1979). Soziologie und Planung. In: Lüschen, G. (eds) Deutsche Soziologie Seit 1945. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, vol 21. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83690-8_14

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