Zusammenfassung
Rechtsstaatlichkeit bindet das Verhalten von Verwaltungen an Gesetz und Recht. Die Gesetzmäßigkeit ist zentrale Leitlinie der Verwaltungstätigkeit. Gegen diesen Grundsatz ist ein Verstoß nicht zulässig, ein Abwägen gegen andere Prinzipien nicht erlaubt. Diese strikte Bindung wird in der Bundesrepublik durch eine ausgebaute Verwaltungsgerichtsbarkeit überprüft und gesichert. Zwar ist Wirtschaftlichkeit ebenfalls ein tradiertes Kriterium der Verwaltungstätigkeit, doch hatte und hat es einen anderen Stellenwert. Die Gesetzmäßigkeit ist direkt in Art. 20 Abs. 3 des Grundgesetzes normiert, während die Wirtschaftlichkeit des Verwaltungshandelns auf einfachgesetzlichen Grundlagen ruht, soweit die Haushaltsplanung betroffen ist, sich auch aus Verfassüngsgrundsätzen herleitet. Die Versuche der Aufwertung der Wirtschaftlichkeit müssen rnithin den Weg der Gesetzmäßigkeit gehen, wenn sie wirtschaftliches Verwaltungshandeln als rechtlich geboten ansehen. An dem grundlegenden Primat der Gesetzmäßigkeit kann und darf auch der Trend zur verstärkten Berücksichtigung ökonomischen Denkens in der Administration nicht rütteln. Vielmehr muß den negativen Folgen eines vorrangig auf Recht- und Gesetzmäßigkeit orientierten Verwaltungshandelns wie Inflexibilität, Starrheit, Kompliziertheit, Umständlichkeit durch Nutzung der Verwaltungsspielräume und durch eine Neugestaltung und Flexibilisierung der rechtlichen Grundlagen der Adrninistration begegnet werden, nicht durch Formen eines Abwägens zwischen Wirtschaftlichkeit und Gesetzmäßigkeit.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Bandemer, Stephan von, 1995: Qualitätsmanagement und Controlling in der öffentlichen Verwaltung: Ansatzpunkte für eine Verwaltung, die weniger kostet und mehr leistet?, in: Fritz Behrens u.a. (Hrsg.): Den Staat neu denken. Reformperspektiven für die Landesverwaltungen, Berlin, S. 199–228.
Budäus, Dietrich, 1994: Public Management. Konzepte und Verfahren zur Modernisierung öffentlicher Verwaltungen, Berlin.
Kaufmann, Franz-Xaver, 1982: Sozialpolitik: Stand und Entwicklung der Forschung in der Bundesrepublik Deutschland, in: Joachim Jens Hesse (Hrsg.): Politikwissenschaft und Verwaltungswissenschaft (PVS-Sonderheft 13), Opladen, S. 349–365.
Naschold, Frieder u.a., 1997: Leistungstiefe im öffentlichen Sektor. Erfahrungen, Konzepte, Methoden, Berlin.
Naschold, Frieder/ Pröhl, Marga, (Hrsg.), 1994: Produktivität öffentlicher Dienstleistungen. Band 1: Dokumentation eines wissenschaftlichen Diskurses zum Produktivitätsbegriff, Gütersloh.
Pfaff, Martin, 1994: Von betriebs-und volkswirtschaftlichen hin zu sozialen und gesamtgesellschaftlichen Produktivitätsbegriffen: das Beispiel des deutschen Krankenhauses, in: Naschold/ Pröhl (Hrsg.), S. 13–49.
Schmidberger, Jürgen, 1994: Controlling für öffentliche Verwaltungen: Funktionen—Aufgabenfelder—Instramente. Wiesbaden, 2., aktualisierte Aufl.
Sozialbilanz Niedersachsen, 1996: Sozialpolitik unter Kostendruck, Hannover (Niedersächsisches Sozialministerium).
Rights and permissions
Copyright information
© 1998 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Nullmeier, F. (1998). Input, Output, Outcome, Effektivität und Effizienz. In: Handbuch zur Verwaltungsreform. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83673-1_35
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83673-1_35
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1808-3
Online ISBN: 978-3-322-83673-1
eBook Packages: Springer Book Archive