Zusammenfassung
Die Begriffe„Handlungsraum“ und „Handlungsspielraum“ werden in der gegenwärtigen Diskussion zwar laufend verwendet, es fehlt aber an Versuchen zur Klärung dieser Kategorien. Nach einer kurzen kritischen Würdigung der Literatur zu diesem Komplex entwickelt der Beitrag zunächst thesenartig eine Konzeptionalisierung dieser beiden Grundbegriffe, wobei das Schwergewicht auf „Handlungsspielraum“ gelegt wird. Sodann werden diese Konzepte verwendet, um Bedingungen und Faktoren aufzuzeigen, die Handlungsräume und Handlungsspielräume rechtvollziehender Organisationen beeinflussen.
Summary
The terms “scope” and “discretion” of or in an organization are often used, but a clear analysis of what is meant by these concepts is missing.
After a short critical examination of the literature the author presents some propositions in which a new conception of these two basic terms is developed. Then these concepts are utilized to detect some conditions and factors determining the scope and the discretion of organizations.
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Anmerkungen
Burns, T./G. M. Stalker: The Management of Innovation. London 1961.
Bell, G. D.: Formality versus Flexibility in Complex Organizations. In: G. D. Bell (Hrsg.): Organizations and Human Behaviour. Englewood Cliffs, N.J., 1967, S. 97 ff.
Vgl. außer diversen älteren Schriften des Verfassers besonders sein neuestes Werk: Jaques, E.: A General Theory of Bureaucracy. London 1976.
Kluth, H.: Technische und nicht-technische Determinanten der Arbeitsorganisation. In: Soziologie und moderne Gesellschaft. Verhandlungen des 14. Deutschen Soziologentages. Stuttgart 1966, S. 133 ff.
Lutz, B.: Produktionsprozeß und Berufsqualifikation. In: Spätkapitalismus oder Industriegesellschaft? Verhandlungen des 16. Deutschen Soziologentages. Stuttgart 1969, S. 227 ff.
Mickler, O./E. Dittrich/ U. Neumann: Technik, Arbeitsorganisation und Arbeit. Frankfurt/ M. 1976.
Woodward, J.: Industrial Organization: Theory and Practice. London 1965.
Vgl. dazu auch neuerdings: Schreyögg, G.: Umwelt, Technologie und Organisationsstruktur. Eine Analyse des kontingenztheoretischen Ansatzes. Bern/Stuttgart 1978.
Altmann, N./G. Bechtle: Betriebliche Herrschaftsstruktur und industrielle Gesellschaft. München 1971.
Grottian, P./A. Murswieck (Hrsg.): Handlungsspielräume in der Staatsadministration. Hamburg 1974.
Pippke, W.: Freiräume im beruflichen Handeln. In: Soziale Welt 1/2 1977, S. 109 ff.
Ebenda, S. 113.
Vgl. dazu auch Kieser, A./H. Kubicek: Organisation. Berlin/New York 1977, S. 352.
Vgl. Ulich, E./P. Groskurth/ A. Bruggemann: Neue Formen der Arbeitsgestaltung. Frankfurt/M. 1973, S. 65.
Die Abbildung ist nach der in Fußnote 14 genannten Quelle reproduziert.
Müller-Böling, D.: Die HSR-Skala. Ein Vorschlag zur Messung des Handlungsspielraums personeller Aktionsträger. Zweite, völlig überarbeitete Fassung des Arbeitsberichts Nr. 7 des Seminars für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftliche Planung der Universität zu Köln. Köln 1978. („1“. ) Sowie: ders.: Handlungsspielraum und Arbeitszu-i friedenheit von Organisationsmitgliedern. Ergebnisse einer empirischen Untersuchung. Paper, vorgelegt auf dem 2. Workshop der Kommission Organisation im Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. in Schleiden/Eifel. April 1978. („2“. ).
(1) A.a.O., S. 5.
Ebenda, S. 17.
Ebenda, S. 7.
Ebenda, S. 17.
Ebenda, S. 9.
Ebenda, S. 17.
(2) A.a.O., S. 14.
Grunt, M.: Individueller Handlungsspielraum. Eine rollentheoretische Interpretation. In: Soziale Welt 1/2, 1977, S. 133 ff.; s. dazu auch die Ausführungen des Verfassers: Türk, K.: Grundlagen einer Pathologie der Organisation. Stuttgart 1976, S. 81 ff.
Fricke, W.: Arbeitsorganisation und Qualifikation. Ein industriesoziologischer Beitrag zur Humanisierung der Arbeit. Bonn 1975.
Ebenda, S. 28.
Ebenda, S. 28 f.
Ebenda, S. 43.
Ebenda, S. 185.
Vgl. z. B. Fricke, W./E. Fricke.-Industriesoziologie und Humanisierung der Arbeit. In: Soziale Welt 1/2, 1977. S. 91.
Davis, K. C.: Discretionary Justice. 1971.
Mayntz, R.: Soziologie der öffentlichen Verwaltung. Heidelberg/Karlsruhe 1978, S. 213.
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um ein überarbeitetes Vortragsmanuskript. Ein umfangreicher bibliographischer Apparat sowie eine weitere Explikation der Propositionen konnte nicht mehr erstellt werden. Die Anmerkungen sind aus diesem Grunde auf einige wenige beschränkt.
Eine ausführlichere Darstellung soziologischer Konzepte von „Organisation“ findet sich in: Turk, K.: Soziologie der Organisation. Eine Einführung. Stuttgart 1978 und in der dort angeführten Literatur.
Vgl. zu dieser Differenzierung z.B. Kirsch, W.: Entscheidungsprozesse. Bd. III, Wiesbaden 1971, etwaS. 121, S. 154 ff.
Man kann auch generell die Auffassung vertreten, daß man „Organisation“ als fortwährenden Prozeß des „Organisierens“begreift; vgl. dazu z.B. Weick, K.: Social Psychology of Organizing. 1969, oder: Pettigrew, A. M.: The Creation of Organizational Cultures. Working Paper 77–11, March 1977 des European Institute for Advanced Studies in Management.
Dies läßt sich unter dem Aspekt der „Interaktionssysteme“ in Organisationen analysieren; vgl. Türk, K.: Grundlagen einer Pathologie der Organisation. Stuttgart 1976, S. 84 ff.
Vgl. dazu auch die Unterscheidung in „funktionale“ und „demokratische Partizipation“ bei von Wersehe, Irene: Qualifizierte Spezialisierung und Autoritätsstruktur. München 1978, S. 135 ff.
Vgl. dazu die vorn kritisierte Arbeit von Pippke, W.: Freiräume im beruflichen Handeln. A.a.O.
Deshalb ist auch die von Unternehmerseite besonders propagierte „Mitbestimmung am Arbeitsplatz“ gegenüber der Mitbestimmung auf Unternehmensebene (im politischen System) von nur bescheidenem Demokratisierungspotential.
Vgl. aus der umfangreichen Literatur exemplarisch: Winterhager, W. D. (Hrsg.): Humanisierung der Arbeitswelt. Berlin/New York 1975, oder: Matthöfer, H.: Humanisierung der Arbeit und Produktivität in der Industriegesellschaft. Frankfurt/M. 1977.
Vgl. z.B. Hegner, F.: Das bürokratische Dilemma. Frankfurt/New York 1978, und die dort angegebene Literatur, insbesondere das empirische Projekt „Bürger und Verwaltung“
Vgl. für Überblicke etwa: Kieser, A./H. Kubicek: Organisation. A.a.O., oder Gebert, D.: Organisation und Umwelt. Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1978. Für eine kritische Analyse vgl. auch Schreyögg, G.: Umwelt, Technologie und Organisationsstruktur. Bern/Stuttgart 1978.
Neuerdings scheint diese Sichtweise vermehrt Anhänger zu finden. Vgl. den Sammelband: Warner, M (Hrsg.): Organizational Choice and Constraint: Approaches to the Sociology of Enterprise Behaviour. Westmead, Farnborough 1978.
Beispiel entnommen aus Türk,K.: Soziologie der Organisation. Eine Einführung. A.a.O., S. 83 ff.
Vgl. dazu auch die Ausführungen des Verfassers in Türk, K.: System und Subjekt. Erscheint demnächst.
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Türk, K. (1980). Handlungsräume und Handlungsspielräume rechtsvollziehender Organisationen. In: Blankenburg, E., Lenk, K. (eds) Organisation und Recht. Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83669-4_7
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