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Der Übergang vom Gesellschafts- zum Unternehmensinteresse

Ein Element unternehmensrechtlicher Strukturbildung?

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Rechtsformen der Verflechtung von Staat und Wirtschaft

Part of the book series: Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie ((JRR,volume 8))

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Zusammenfassung

Die folgenden Überlegungen wenden sich dem unternehmensrechtlichen Kriterienwechsel vom „Gesellschafts-“ zum „Unternehmensinteresse“ zu. Das Generalthema wird dabei insofern modifiziert, als der Interdependenzproblematik anhand einer relativ unauffälligen Verschiebung des dogmatischen, unternehmensrechtlichen Orientierungsrahmens nachgegangen werden soll, die sich obendrein noch in einer „Quasirechtsform“, d. h. einer nicht positivierten Verhaltensrichtlinie für die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat vollzieht.

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Anmerkungen

  1. So Flume, Unternehmen und juristische Person, FS für Beitzke, Berlin 1979, S. 49, 65 im Anschluß an A. Nußbaum, FS für E. Heymann Bd. II 1931, S. 502 f.

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  2. Dazu im einzelnen Flume, Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Rechts, Bd. I 1, Berlin 1977, S. 257.

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  3. Barz, Aktiengesetz, Großkommentar, 3. Aufl., Berlin 1972, § 134 Anm. 36; Baumbach/ Hueck, Aktiengesetz, Kommentar, 13. Aufl., München 1968, S. 134 Rdnr. 5.

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  4. Dazu Mestmäcker, Verwaltung, Konzerngewalt und Recht der Aktionäre, Karlsruhe 1958, S. 342 ff.

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  5. Der Mehrheit wurde im Interesse der Unabhängigkeit der Gesellschaft gestattet, das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen; RGZ 68, 235 (243 ff.); ähnlich RGZ 107, 67 (71); BGHZ 33, 175 (183); 70, 117 (122 f.) (Stimmrechtsbeschränkung); im Interesse der Gesellschaft wurde es der Mehrheit umgekehrt verwehrt, sich über Bezugsrechtsausschluß in entscheidende Mehrheitspositionen zu bringen; RGZ 107, 72 (75 f.); 202 (204).

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  6. „Über die Fragen der Geschäftsführung kann die Hauptversammlung nur entscheiden, wenn der Vorstand es verlangt“, § 103 Abs. 2 AktG 1937; § 119 Abs. 2 AktG 1965.

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  7. P. Ulmer, Der Einfluß des Mitbestimmungsgesetzes auf die Struktur von AG und GmbH, Heidelberg 1979, S. 35 sieht denn auch in der Reform von 1937 den eigentlichen „Übergang vom Anteilseigner-oder Gesellschaftsinteresse zum Unternehmensinteresse“ und nicht in der „paritätischen Besetzung mitbestimmter Aufsichtsräte“.

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  8. Flume (FN 1) S. 65.

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  9. S.o. (FN1).

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  10. Vorbei an den Ansätzen zur Neuordnung der Unternehmensverfassung ( z. B. Ballerstedt, JZ 1951, 486 ff.; Köhler ZGSt 1959, 716 ff.; Boettcher u. a., Unternehmensverfassung als gesellschaftspolitische Forderung, Berlin 1968), vorbei auch an der Arbeit der 1971 eingesetzten Unternehmensrechtskommission, vgl. ihren Bericht, Köln 1980, haben sich die Modelle (quasi-)paritätischer Mitbestimmung politisch durchgesetzt.

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  11. Raisch, Zum Begriff und zur Bedeutung des Unternehmensinteresses als Verhaltensmaxime von Vorstands-und Aufsichtsratsmitgliedern, FS für Hefermehl, 1976, S. 357.

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  12. Ich beschränke mich hier auf einige wenige Nachweise für diese Verwendungsweise: Eiselt, JZ 1957, 204; Mayer-Landruth (FN 2) § 76 Anm. 9 ff., § 93 Anm. 9 f.;T. Raiser, Das Unternehmensinteresse, FS für R. Schmidt, 1976, S. 101 ff.; ders., Mitbestimmungsgesetz, Kommentar, Berlin 1977, § 25 Rdnr. 82 ff. m.w.N.; Mertens, ZGR 1977, 270 ff.; Junge, Das Unternehmensinteresse, FS für v. Caemmerer 1978, 547 ff.; Der BGH hat das Kriterium in dieser Weise bisher nur als objektiven Maßstab der Geheimhaltungspflicht gem. § 93 Abs. 1 AktG verwendet BGHZ 64, 325 ff.; dazu Rittner, Die Verschwiegenheitspflicht der Aufsichtsratsmitglieder nach BGHZ 64, 325 in FS für Hefermehl 1976, S. 365 ff.; kritisch zu dieser Verwendungsweise insbesondere Laske, ZGR 1979, 173 ff.; ablehnend auch Rittner, JZ 1980, 113 (117, FN 56, 118) der die Annahme eines objektiven Unternehmensinteresses für einen Irrtum hält, aber von einem normativen Maßstab des Gesellschaftsinteresses ausgeht.

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  13. Selbst eine Einschränkung der Weisungsbefugnis von GmbH-Gesellschaftern gegenüber Geschäftsführern, wie sie von Ulmer unter dem Hinweis auf das Unternehmensinteresse vorgeschlagen worden ist (FN 9, S. 49), beinhaltet nicht Legitimation der Mitbestimmung, sondern allenfalls Legitimation durch Mitbestimmung.

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  14. Wiedemann, ZGR 1975, 385 (391, vgl. aber 412); Naendrup, Gemeinschaftskommentar zum Mitbestimmungsgesetz, § 25 Rdnr. 99; Laske, ZGR 1979, 173 (183).

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  15. S. u. (FN 18).

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  16. Dazu unten S. 11.

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  17. Vgl. dazu Ott, Recht und Realität der Unternehmenskorporation, Tübingen 1978, S. 161.

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  18. Vgl. die frühen Ansätze im 19. Jhdt. bei T. Raiser, Unternehmen als Organisation, Berlin 1969, S. 69 ff. und Raisers Vorschlag, vom Unternehmen als juristischer Person auszugehen, a.a.O. S. 166 ff. Die verschiedenen Versuche einer rechtlichen Neubestimmung des Unternehmensbegriffes, vgl. Schilling, ZHR 1980, 136 (141 ff.), Raiser ZHR 1980, 207 (212 f., 230 f.), Kunze, ZHR 1980, 100 (102 ff.) sind bislang nicht zu einer „Subjektivierung“ des Unternehmens gediehen.

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  19. Dort geht es vornehmlich um den Interessenausgleich der Konzerneinheiten untereinander (Minderheitenschutz) bzw. den Interessenausgleich nicht integrierter Arbeitnehmerinteressen mit wirtschaftlichen Unternehmensinteressen (z. B. Sozialplan); der integrierenden Verhaltensmaxime entspricht hier die Entscheidung der Einigungsstelle (§ 76 Abs. 5 BetrVG).

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  20. Vgl. § 1 GmbHG; § 3 AktG; vgl. im einzelnen Großmann, Unternehmensziele im Aktienrecht, Köln 1980, S. 32 ff., 61 ff., 125 f.

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  21. Das auf materielle Zielsetzungen verzichtende organisationsrechtliche System der Aktiengesellschaft hat Großmann, a.a.O., jetzt historisch (S. 133 ff.) und bezogen auf mögliche Störungen durch atypische Zielsetzungen (S. 190 ff.) dargestellt.

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  22. Z. B. Raisch (FN 12).

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  23. Z.B. Raiser (FN 13).

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  24. Z. B. BGHZ 64, 325; Hueck RdA 1975, 35 (38).

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  25. Z. B. Raiser a.a.O., Rdnr. 110.

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  26. Werner, ZGR 1977, 236 (241).

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  27. Insbes. bei Mertens, ZGR 1977, 270 (278 ff.).

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  28. Z.B. Junge, (FN 13).

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  29. Z. B. T.Raiser, FS für R. Schmidt (FN 13); Raisch (FN 12); Mertens ZGR 1977, 270.

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  30. Laske ZGR 1979, 173 (196 ff.); ihm folgend Reuter, AcP 1979, 509 (516 ff.) und Kunze, ZHR 1980, 100 (115 ff.).

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  31. Der Vorstand wird nicht selten als neutrale Instanz, vgl. etwa Flume, ZGR 1978, 678 (689 f.), als Instanz der Gegenkontrolle gegenüber dem Aufsichtsrat, so ansatzweise Mertens, AG 1980, 67 (71 f.) oder als Vermittler des übergeordneten Unternehmensinteresses schlechthin angesehen, so von einem Teil der Unternehmensrechtskommission, Bericht, S. 296 ff.

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  32. Zu dieser erweiterten Interessenbindung ist auch die extensive Interpretation des Gesellschaftsinteresses als Anteilseignerinteresse, das gegenüber „externen“ Interessen des Unternehmens Vorrang beansprucht, zu zählen; vgl. Hölters, BB 1978, 640 (642); Wiedemann, BB 1978, 5 (11), gewichtet den Vorrang etwas anders, als Vorrang des erwerbswirtschaftlichen Prinzips.

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  33. Von einem „Integrationsinteresse“ bzw. einem „Integrationsmodell“ geht Mertens ZGR 1977, 270 (272 ff.) aus.

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  34. s. o. (FN 15).

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  35. Eucken, Grundsätze der Wirtschaftspolitik, Hamburg 1959, S. 124 ff.; Mestmäcker JuS 1963, 417 (420).

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  36. Junge (FN 13) S. 554 f.; so schon Rostow, To Whom and für What Ends is Corporate Management Responsible, in The Corporation in Modern Society, hrsg. von E. Mason, Cambridge 1961, S. 46 (70 f.); dazu auch Mestmäcker, a.a.O. S. 423.

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  37. S. u. V.

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  38. L. Seiwert, Mitbestimmung und das Zielsystem der Unternehmung, Göttingen 1979, S. 272 ff.

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  39. Dazu grundlegend Kade, Grundannahmen der Preistheorie, Berlin 1962 S. 59, 77 ff.; 156 ff; Koller, Zur Kritik der Gewinnmaximierung als Unternehmungsziel in der betriebswirtschaftlichen Theorie, FS für Sieber, München 1971, S. 77 ff.

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  40. Dies ist bereits gesetzte zieltheoretische Erkenntnis, vgl. etwa M.C. White, Multiple Goals in the Theory of the Firm, in: Linear Programming and the Theory of the Firm, hrsg. von K.E. Boulding und W.A. Spivey, New York 1961, S. 181 ff.; Heinen, Das Zielsystem der Unternehmung, Wiesbaden 1966, S. 59 ff.; Schmidt-Sudhoff, Unternehmerziele und unternehmerisches Zielsystem, Wiesbaden 1967, S. 58 ff.

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  41. Zum Übergang zur entscheidungsorientierten Zieltheorie: Heinen, Die Zielfunktion der Unternehmung, in ders.: Grundfragen der entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre, München 1976, S. 13 ff., 64 ff.

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  42. Bindlingmaier, Zur Zielbildung in Organisationen, ZfBF 1967, 246 ff.; W. Kirsch, Die Unternehmungsziele in organisationstheoretischer Sicht, ZfBF 1969, 665 ff.; Grün, Prozesse der Zielbildung, Handwörterbuch der Betriebwirtschaftslehre, hrsg. von E. Grochla und W. Wittmann, 4. Aufl. Stuttgart 1976, Spalte 4719 ff.; Kupsch, Unternehmungsziele, S. 6 ff.

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  43. Die Vokabel „systempluralistisch“ will dabei lediglich eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Funktionsbereichen — also etwa der sachlichen Produktion oder Dienstleistung (= operatives System), der Planung (= Planungssystem) und der übergeordneten Entscheidungs-und Zielbildungsebene (= politisches System) — treffen.

    Google Scholar 

  44. Vgl. Fäßler, Betriebliche Mitbestimmung und verhaltenswissenschaftliche Projektionsmodelle, Wiesbaden 1970, S. 74 ff.; W. Kirsch, EntScheidungsprozesse Bd. III, Entscheidungen in Organisationen, Wiesbaden 1971, S. 40 ff.; C. Boesch, Die Grenzen des politischen Systems, München 1975.

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  45. D. Easton, A Systems Analysis of Political Life, New York 1965, S. 25 ff.; Fäßler, a.a.O. S. 90 ff.

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  46. Dazu R. Coase, The Nature of the Firm, in: G.J. Stigler, K.E. Boulding (Hrsg.), Readings in the Price Theory, London 1953, S. 331 ff; O.E. Williamson, The Vertical Integration of Production; Market Failure Considerations, Am. Ec. Rev. Vol. 71, 1971, 112 ff.

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  47. Zur spezifischen Umsatz-und Wachstumsorientierung des Managements W.J. Baumol, Business Behavior, Value and Growth, New York 1959, S. 88 ff.; R. Marris, The Economic Theory of Mangerial Capitalism, London 1964, S. 261; vgl. auch Blattner, Volkswirtschaftliche Theorie der Firma, Berlin 1977, S. 99, zu den Grenzen der „Trennungsthese“ S. 100 ff.

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  48. Vgl. nur die Daten zu den anhaltenden Konzentrationstendenzen etwa in den Tätigkeitsberichten des Bundeskartellamts und den Hauptgutachten der Monopolkommission 1973/75 Tz. 189 f., 230, 290; 1978/79, Tz. 400 ff.

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  49. Dazu insbesondere C. Kaysen, The Corporation: How much Power? What Scope? in Mason (FN 36), S. 95 ff, 103 ff.; C. Ott (FN 17), S. 17 ff., 186 ff.; A. Touraine, Die Postindustrielle Gesellschaft, Frankfurt 1972, S. 146 ff., 163 f.; Saladin, VVDStRL (35) S. 28 ff.

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  50. Vgl. die Strukturskizze der „Mixed Economy“ bei Assmann, Wirtschaftsrecht in der Mixed Economy, Königstein 1980, S. 292 ff.

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  51. Scharpf diagnostiziert eine „Verstaatlichung der Problemverantwortung“ (Probelemverstaatlichung und Politikverflechtung: Das Selbstblockierende System, in: Politischer Immobilismus und ökonomische Krise, Kronberg 1977, S. 105).

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  52. Diese beiden Grundrichtungen als „Integrations-“ oder „Konfliktmodell ‘zu kennzeichnen, vgl. Mertens, ZGR 1977, 270, (272 ff.); kritisch Rehbinder, ZGR 1979, 471 (480), erscheint schon deshalb schief, weil unterschiedliche Ebenen der Integration, normatives Postulat und unternehmenspolitischer Prozeß gleichgesetzt und letzterem integrative Tendenzen von vornherein abgesprochen werden.

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  53. Mertens, ZGR 1977, 270 (281); Schilling ZHR 1980, 136 (144); Raiser, Mitbestimmungsgesetz, § 25 Rdnr. 84.

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  54. Ott, Die soziale Effektivität des Rechts bei der politischen Kontrolle der Wirtschaft, Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie (Bd. 3) 1972, S. 370.

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  55. Die Unabhängigkeit der Verwaltungsprogsramme ergibt sich insbesondere für den Vorstand aus §§ 76, 119 Abs. 2 AktG, aus § 111 für den Aufsichtsrat und aus den zwingenden Grenzen für Satzungsregelungen gem. § 23 Abs. 4 AktG. Zum Prinzip der Gewaltenteilung zwischen den Organen, Mertens NJW 1970, 1718 ff; ders. WiWo 1971 (51) S. 31 ff.; die Organisationsstruktur ist durch Satzungsregeln, durch Zielkonkretisierungen nicht zu modifizieren, Großmann (FN 20) S. 243 ff.

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  56. Zu den Grenzen der im Aufsichtsrat verankerten Mitbestimmung und der Stimmrechtsregelung des Gesetzes von 1976: Kübler/Schmidt/Simitis, Mitbestimmung als gesetzgebungspolitische Aufgabe, Baden-Baden 1978, S. 159 ff., 251 ff.; zur begrenzten Interaktion in der Montanmitbestimmung: D. Brinkmann-Herz, EntScheidungsprozesse in den Aufsichtsräten der Montanindustrie, Berlin 1972, S. 94 ff., 119 ff.

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  57. Auf den Beitrag, den eine unternehmensrechtliche Leitlinie zum unternehmenspolitischen Integrationsprozeß leisten kann, wird unten (V.) kurz zurückzukommen sein.

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  58. Vgl. zur Anpassung der Organisationsstruktur etwa D. Gebert, Organisation und Umwelt, Stuttgart 1978, S. 79 ff.; A. Kieser/H. Kubicek, Organisation, Berlin 1977, S. 286 ff.; F. Naschold, Organisation und Demokratie, Stuttgart 1969, S. 61 ff.; Raiser, Unternehmensinteresse (FN 13) S. 106 ff. hat zwar auf der Basis des Parsonschen Analysevierecks die komplexen Anforderungen an die Interessenentfaltung der Unternehmensorganisation angedeutet, aber keine Rückschlüsse auf die Organisationsstruktur gezogen, sondern auf das Ingenium der Unternehmensführer verwiesen (S. 108).

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  59. Hierzu können die Modelle einer paritätischen Mitbestimmung gerechnet werden, da sie durch Internalisierung von Kontrolle bzw. Konflikt zumindest in einem wesentlichen Sektor des unternehmerischen Interessengefüges eine „Übersetzung von externer Anpassung ininternes Aushandeln“ ermöglichen, Teubner, AuR 1978, 296 (299), vor allem aber die weitergehenden Reformvorstellungen, neben dem pluralistisch besetzten Aufsichtsrat eine pluralistische Unternehmensversammlung einzurichten, vgl. insbes. Boettcher u.a., Unternehmensfassung als gesellschaftspolitische Forderung, Berlin 1968; S. 114 ff.; Ott (FN 17) S. 283 ff.; Bericht der Unternehmensrechtskommission, Köln 1980, S. 570 ff.

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  60. Vgl. außer dem Beitrag von Laske (FN 13): Reuter AcP 1979, 509 (516 ff.); Kunze ZHR (144) 1980, 100 (115 ff.); Großmann (FN 20) S. 104 ff.

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  61. In der Rechtsprechung stand bisher nicht nur die Konkretisierung des Verhaltensmaßstabes Unternehmensinteresse noch nicht an — vgl. die Kompetenzfrage des „Bayer-Urteils“ BGHZ 64. 325 ff.: dispositiver Geheimhaltungsmaßstab oder objektiver Bezug auf das Unternehmensinteresse. Rechtsförmige Auseinandersetzungen über Verhalten und Pflichtverletzungen von Verwaltungsmitgliedern sind darüberhinaus äußerst selten.

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  62. S. o. (FN 52).

    Google Scholar 

  63. So aber die Kritik an der inhaltlichen Offenheit der Interesseformel, vgl. Großmann (FN 60).

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  64. S. o. IV.

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  65. Der Grundsatz der Gleichgewichtigkeit und Gleichberechtigung, der Leitgedanke der erweiterten Mitbestimmung ist, vgl. BT-Drucks. 7/2172 S. 17; Ballerstedt, ZGR 1977, 133 (135 ff.) formuliert unternehmenspolitische Interaktionsbedingungen, die aus organisations-bzw. konflikttheoretischer Sicht problemlösungsorientierte Verhandlungsbereitschaft statt taktisch-konfliktorischer erwarten lassen, vgl. dazu Fäßler, Betriebliche Mitbestimmung, Wiesbaden 1970, S. 136 ff., in Anlehnung an Walton.

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  66. So charakterisiert das Bundesverfassungsgericht das normative Modell von Mitbestimmung, E 50, 290(350).

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  67. S. o. II. 2.

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  68. Zur Grenze dieses prozessualen Verständnisses aber unten bei FN 69.

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  69. So jetzt etwa Kunze, ZHR (144) 1980, 100 (119 ff.).

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  70. Eine wirksame Ergänzung der Bindungen durch die allgemeine Rechtssetzung setzt abgesehen von einer zumindest leitlinienhaften Umschreibung relevanter öffentlicher Interessen voraus, daß es zu einem funktionierenden Kontrollprozeß unter den Funktionsträgern kommt („reciprocal control among leaders“, dazu Dahl/ Lindblom, Economics, Politics and Welfare, New York 1963, S. 324 ff.), in den die öffentlichen Belange als Bezugspunkte von Kritik und Rechtfertigung einbezogen werden.

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Brinkmann, T. (1982). Der Übergang vom Gesellschafts- zum Unternehmensinteresse. In: Gessner, V., Winter, G. (eds) Rechtsformen der Verflechtung von Staat und Wirtschaft. Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83661-8_11

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