Zusammenfassung
Auf gesellschaftlicher Ebene führt die faktische Verflechtung von Staat und Wirtschaft deshalb zu besonderen rechtlichen Problemen, weil die verfassungsmäßige Konstruktion dieses Verhältnisses dem Leitgedanken einer Trennung beider Bereiche folgt. So sichert im Problembereich der Einkommenspolitik das Institut der Tarifautonomie diese Trennung und entzieht damit ein konjunkturpolitisch zentrales Feld der unmittelbaren Einflußnahme durch den Staat. Andererseits ist unbezweifelbar, daß die Entwicklung des Sozial- und Wohlfahrtsstaates Gestaltungs- und Steuerungsfunktionen des Staates implizieren, aus welchen die Einkommenspolitik nicht einfach herausgehalten werden kann.
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Anmerkungen
Vgl. Harald Albuschkat, Globalsteuerung und Regelmechanismen als alternative stabilisierungspolitische Lenkungsmöglichkeiten der Marktwirtschaft, Die Verwaltung 11 (1978), 173, 182.
Vgl. Shonfield, zit. bei Leo Panitch, The Development of Corporatism in Liberal Democracies, Comparative Political Studies 10 (1977), 61, 85.
Vgl. Rolf Seitenzahl, Einkommenspolitik durch konzertierte Aktion und Orientierungsdaten, Köln 1974, S. 83 ff. Heinz-Dieter Hardes, Einkommenspolitik in der BRD. Stabilität und Gruppeninteressen: der Fall Konzertierte Aktion, Frankfurt 1974, S. 43.
Dazu Panitch 1977, S. 78.
Vgl. Willi Meyer, Zusammenfassung der Diskussion über die Referate zur Konzertierten Aktion und quantitativen Wirtschaftspolitik. In: E. Dürr, Hrsg., Neue Wege der Wirtschaftspolitik, Berlin 1972, S. 103–115. Joachim Klaus, Die Konzertierte Aktion als Instrument der Neuen Wirtschaftspolitik. In: E. Dürr, 1972, S. 11-5.
Vgl. Klaus 1972, S. 48 ff.
Dazu einerseits Rainer Zoll, Der Doppelcharakter der Gewerkschaften, Frankfurt 1976 und andererseits Walter Simon, Macht und Herrschaft der Unternehmerverbände. BDI, BDA, DIHT, Köln 1976, bes. S. 69 ff.
Vgl. etwa Hermann Wallraff, Die Konzertierte Aktion — Analyse ihrer Leitideen, Gewerkschaftliche Monatshefte 20 (1969), 337-348, Ausführlich dazu Helmut Willke, Zum Problem der Integration komplexer Sozialsysteme: ein theoretisches Konzept, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 30 (1978), 228-252.
Aufschlußreich hierzu Wallraff 1969, S. 341.
Vgl. Jürgen Habermas, Legitimationsproblem im Spätkapitalismus, Frankfurt 1973, S. 221–228. John W. Sutherland, Societal Systems. Methodology, Modeling, and Management, New York — Amsterdam — Oxford 1978, S. 244 u. S. 302.
Wallraff 1969, S. 338.
Übersicht bei Helmut Willke, Zur Steuerungsfunktion des Staates in hochkomplexen Gesellschaften. Unveröffentlichte Habilitationsschrift, Mskrpt Köln 1981, S. 296 ff.
Vgl. Gerhard Lehmbruch, Liberal Corporatism and Party Government, Comparative Political Studies 10(1977), 91,94.
Vgl. zu dieser Unterscheidung Niklas Luhmann, Soziologische Aufklärung I, Opladen 1971, S. 191 ff und Niklas Luhmann, Rechtssoziologie 2, Reinbek 1972, S. 227-241.
Vgl. Frido Wagener, Veröffentlichungen der Vereinigung deutscher Staatsrechtsieher 37, Berlin 1979, S. 244 f.
Vgl. T. Baumgartner, T. Burns, P. deVille, L. Meeker, A Systems Model of Conflict and Change in Planning Systems with Multi-Level, Multiple Objective Evaluation and Decision Making, General Systems 20 (1975), 167 f.
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Willke, H. (1982). Die Disjunktion von Rechtsformen und Machtformen — am Beispiel der Konzertierten Aktion. In: Gessner, V., Winter, G. (eds) Rechtsformen der Verflechtung von Staat und Wirtschaft. Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83661-8_10
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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