Soziale und ökologische Indikatoren als Mittel strategischer Unternehmungspolitik

Zusammenfassung

Man sage nicht, die Betriebswirtschaftslehre beschäftige sich nicht mit der Krise. Mit dem Problem der Unternehmenskrise beschäftigt sie sich jedenfalls insofern in den letzten Jahren intensiviert, als eine merkliche Zunahme unternehmungsstrategischer Literatur zu verzeichnen ist (u.a. Ansoff 1979, Staehle 1980, Kreikebaum 1981) und auf der instrumentellen Ebene verstärkt über das nachgedacht und geschrieben wird, was u.a. den Titel „Frühwarnsysteme“ trägt (Rieser 1978, Hahn/Krystek 1979a, Albach u.a. 1979, schon 1976 Müller-Merbach). Natürlich ist schon immer in Unternehmen geplant worden, in großen zumal, doch daß die Planung als Teil der Unternehmensführung eine zunehmende Rolle spielt, ist offenkundig und wird zum Teil auch ausdrücklich mit „einem härter gewordenen Kampf ums Überleben am Markt“ (Albach 1979, S. 22) erklärt. Wenn also von Sensibilität gegenüber den komplexer gewordenen Krisenbedingungen grundsätzlich ausgegangen werden kann, dann stellt sich die Frage nach dem Krisenverständnis und der Reichweite der Vorschläge.

„Der große Bonaventura sagte, die Gelehrten müßten die Wahrheit, die in den Aktionen der klei nen Leute steckt, zu begrifflicher Klarheit bringen …“

„So wie es Ubertins Denkschriften und das Kapitel zu Perugia getan haben, als sie das Streben der einfachen Leute nach Armut in theologische Lehrentscheidungen übersetzten?“

„Ja, aber das kommt meistens zu spät, wie du gesehen hast, und wenn es kommt, hat sich die Wahrheit der einfachen Leute bereits in die Wahrheit der Mächtigen verwandelt, die dem Kaiser mehr nützt als den kleinen Brüdern des armen Lebens. Wie bleibt man den Erfahrungen der einfachen Leute nahe, indem man sich sozusagen ihre operative Kraft, ihre Handlungsfähigkeit bewahrt, um damit ihre Welt zu verändern und zu verbessern?“

(Dialog von William von Baskerville und Adson von Melk in Umberto Ecos Roman „Der Name der Rose“)