Exkurs: Freizeitorientierungen und Freizeitverhalten von Jugendlichen

Zusammenfassung

Den bisher im Zusammenhang der Lebenskonzepte immer bereits mitbehandelten Aspekt der Beziehung zur Freizeit nehmen wir hier noch einmal separat unter der Frage auf, welche Orientierungen auf die Nutzung ihrer von Erwerbsarbeit freien Zeit wir bei den Jugendlichen antreffen — unabhängig davon, ob sie der Freizeit in ihrem Lebenskonzept einen besonders hohen oder nur einen nachgeordneten Rang einräumen. Wir tun dies, um noch einmal eine über die in den geschilderten Einzelfällen sichtbaren Verbindungslinien hinausgehende systematische Überprüfung des Verhältnisses von Arbeit und arbeitsfreier Zeit vornehmen zu können. Angesichts einer wissenschaftlichen Diskussion, in der den außerhalb der Erwerbsarbeit liegenden Lebensbereichen eine zunehmende Autonomie und gerade für Jugendliche steigende Bedeutung für die Selbstdarstellung und Verwirklichung eigener Interessen, der Gestaltung unreglementierter Kommunikation sowie dem Ausleben expressiver Bedürfnisse zugesprochen wird (vgl. etwa Offe 1984, Opaschowski 1985, auch Beck 1984), erscheint eine empirische Überprüfung des Verhältnisses von Arbeit und arbeitsfreier Zeit in den Orientierungen und Verhaltensweisen von Jugendlichen wichtig genug, um sie selbst mit empirisch begrenztem Material zu versuchen.