Zusammenfassung
Im letzten Kapitel brauchen wir nichts von dem zurückzunehmen, was wir im ersten sagten. Es gibt nach wie vor nur einen hinreichenden Grund zum Studium der Gruppe: die reine Schönheit des Gegenstandes und der Zauber der Erkenntnis jener formalen Beziehungen, die in der scheinbaren Unordnung alltäglichen Verhaltens verborgen liegen. Niemand kann einen Gegenstand wissenschaftlich fruchtbar untersuchen, an dem er nicht leidenschaftlich interessiert ist. Aber wenn es auch nur einen hinreichenden Grund für das Studium der Gruppe gibt, so gibt es doch auch mehrere gute Gründe. So könnte eine Methode zur Analyse sozialer Systeme die Menschen zu besseren Führern machen, solange sie nicht nach ganz allgemein und unbedingt anwendbaren Prinzipien streben, sondern um die praktischen Grenzen aller abstrakten Untersuchungen wissen, wie es die unsere eine gewesen ist. Aber ein sogar noch besserer Grund besteht darin, daß viele Männer und Frauen, die über den gegenwärtigen Zustand der Welt nachdenken, vielleicht an der Erkenntnis des Verhaltens kleiner Gruppen eine große Hilfe haben werden. Warum das so ist, wollen wir am Ende unseres Buches zu erklären versuchen, wobei wir aber schon jetzt darauf hinweisen, daß wir uns dann das Recht erworben haben, auf Einzelheiten zu verzichten und mehr anzudeuten als zu beweisen. Tatsächlich werden wir eher Fragen aufwerfen als sie zu beantworten, sind wir doch einer Beantwortung gar nicht fähig. Aber das Kapitel entläßt uns nicht von der Arbeit, und wir machen niemals ein Ende, sondern immer nur einen neuen Anfang.
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Literatur
Ein Beispiel findet sich bei F.J. Roethlisberger, „The Foreman: Master and Victim of Double-talk„, in: Harvard Business Review, 23, 1945, S. 283–298.
Vergl. J. F. Scott und G. C. Homans, „Reflections on the Wildcat Strikes“, in: American Sociological Review, 12, 1947, S. 378–387.
J. J. Rousseau, Der Gesellschaftsvertrag (Contrat Social), München 1948, Buch 2, Kap. 12, S. 109. Vergl. auch R. A. Nisbet, „The French Revolution and the Rise of Sociology in France“, in: American Journal of Sociology, 49, 1943, S. 156–164; ders., „De Bonald and the Concept of the Social Group“, in: Journal of the History of Ideas, 5, 1944, S. 315–331; ders., „The Politics of Social Pluralism: Some Reflections on Lammenais“, in: The Journal of Politics, 10, 1948, S. 764–786.
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Homans, G.C. (1960). Gruppe und Zivilisation. In: Theorie der sozialen Gruppe. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83614-4_21
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