Zusammenfassung
Mit der Analyse der Tikopia-Familie machen wir uns an die schwerste Aufgabe. Die Familie ist eine Gruppe, welche auf eine Geschichte von vielen hunderttausend Jahren zurückblicken kann, und kein Gebilde wie der Bank Wiring Observation Room, das gerade erst entstanden und dessen Geschichte ziemlich leicht zu rekonstruieren ist. Es handelt sich auch um eine Gruppe, deren Angehörige sich nicht nur nach ihren Persönlichkeiten, sondern auch in Alter und Geschlecht voneinander unterscheiden. Die bisher von uns betrachteten Gruppen bestanden nur aus Männern, die sich zudem noch ungefähr in demselben Alter befanden. Nun aber bekommen wir es auch mit den höchst erfreulichen Fragen zu tun, die immer durch die Anwesenheit von Frauen aufgeworfen werden. Außerdem untersuchen wir nun zum ersten Mal in diesem Buch eine Gruppe, welche durch die direkte Bearbeitung ihrer Umwelt selbst für das Lebensnotwendige sorgt, statt Nahrung, Kleidung und Wohnung von anderen zu kaufen. Die Tikopia-Familie ist im großen Umfang ein autarkes Gebilde. Und schließlich haben wir uns in den früheren Studien — mit der einen großen Ausnahme der Führerschaft — auf die Betrachtung der Untergruppen- Beziehungen, das heißt der zwischen Untergruppen bestehenden Ähnlichkeiten und Unterschiede beschränkt. Die Tikopia-Familie dagegen muß als ein Gewebe von Beziehungen zwischen Individuen, oder besser gesagt zwischen sozialen Persönlichkeiten behandelt werden.
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Literatur
Für die Biologie ist dieser Gedanke schon zum Ausdruck gebracht worden von Sir D. Thompson, On Growth and Form, Ausg. 1948, S. 289, 784.
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© 1960 Westdeutscher Verlag GmbH., Opladen
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Homans, G.C. (1960). Ein System Zwischenmenschlicher Beziehungen. In: Theorie der sozialen Gruppe. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83614-4_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83614-4_13
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11158-2
Online ISBN: 978-3-322-83614-4
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