Zusammenfassung
Um die Frage zu beantworten, welches aus einer soziologischen Perspektive die Bedingungen für das Gelingen oder Scheitern eines „Festes“ unter Freunden sind, muß man vorab zwei Erklärungstypen zurückweisen. Der erste würde jede soziologische Gültigkeit dieser Frage leugnen. Für diesen Erklärungstyp wäre das Fest nicht legitimer soziologischer Gegenstand, weil es in erster Linie eine Angelegenheit des subjektiven Gefühls, der psychologischen Charakterisierung oder von sozialen Variablen wäre, die nicht faßbar, unwägbar und schließlich unbedeutend sind. Der zweite Erklärungstyp würde sich im wesentlichen darum bemühen, die Bedingungen für das Scheitern oder den Erfolg eines „Festes“ in Beziehung zu den allgemeinen, strukturellen Merkmalen einer gegebenen Gesellschaft zu setzen. Diese zweite wissenschaftliche Position weist einen offensichtlichen Vorteil auf: die Interaktionsmembran, die das, was im “Inneren“ einer sozialen Gelegenheit geschieht, die in gewisser Hinsicht von Raum und Zeit determiniert und begrenzt ist, von einem „Außen“ trennt, ist niemals so, daß sie die Wirkung von externen Bedingungen neutralisiert. Diese Bedingungen manifestieren sich auf alle möglichen Arten: Die Teilnehmer gehören einer bestimmten homogenen oder heterogenen sozialen Schicht an und die Gegebenheit, die man untersucht, gehört dem Ganzen des institutionalisierten Verhaltens an, durch das sich ihr Klassen- (oder Kultur-)„Ethos“ ausdrückt.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literaturverzeichnis
Argyle, M. (Hrsg.), Social Encounters. Readings in Social Interaction, Chicago 1973.
Argyle, M., und J. Dean, Eye Contact, Distance and Affiliation, in: Sociometry 28, 1965, S. 289–304.
Durkheim, E., Les Formes Elémentaires de la Vie Religieuse, Paris 19685.
Goffman, E., Encounters, Indianapolis 1961.
Goffman, E., Behavior in Public Places, Glencoe/Illinois 1963.
Goffman, E., Asiles, Paris 1968.
Goffman, E., La Mise en Scène de la Vie quotidienne, 2 Bde., Paris 1973.
Goffman, E., Les Rites d’Interaction, Paris 1974.
Hall, E. T., The Hidden Dimension, New York 1966.
Lacrosse, J.M., und I. Poulet, Normes Spatiales et Interaction, in: Recherches Sociologiques 6, 1975, S. 333–334.
Morris, D., Le Couple Nu, Paris 1972.
Riesman, D., R. J. Potter und J. Watson, Sociability, Permissiveness, and Equality, in: Psychiatry 23, 1960, S. 323–340.
Simmel, G., The Sociology of G. Simmel, übersetzt und eingeleitet von K. H. Wolff, Glencoe/ Illinois 1950.
Sommer, R., Personal Space, Englewood Cliffs 1969.
Weitman, S. R., Intimacies: Notes toward a Theory of Social Inclusion and Exclusion, in: Archives Européennes de Sociologie 2, 1970, S. 348–367.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1978 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Lacrosse, JM. (1978). Bemerkungen über die Sozialen Bedingungen für das Gelingen von „Parties“. In: Hammerich, K., Klein, M. (eds) Materialien zur Soziologie des Alltags. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83603-8_16
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83603-8_16
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11478-1
Online ISBN: 978-3-322-83603-8
eBook Packages: Springer Book Archive