Ökonomische Versus Soziale Armut in den USA (1950 – 1990)

Zusammenfassung

Seit bald dreißig Jahren ist Armut eine zentrale und bewußt aufgegriffene Thematik in der amerikanischen Innenpolitik. Der „Krieg gegen Armut“, von Präsident Lyndon B. Johnson 1964 offiziell eröffnet, hat auch die Forschungslandschaft neu gestaltet und eine Vielzahl von Veröffentlichungen hervorgebracht. Die „Krieger gegen Armut“ sahen ihren „Krieg“ meist als ein ganz neues Unterfangen amerikanischer Politik, als „Großprojekt“, mit dem jegliche Spuren von Armut, wie sie das rasche Wirtschaftswachstum nach dem Zweiten Weltkrieg hinterlassen hatte, auszulöschen waren. In der neueren historischen Forschung über den gesellschaftlichen Umgang mit wirtschaftlicher Randständigkeit und Benachteiligung in den USA wird allerdings betont, daß der Krieg gegen die Armut mit früherer Politik viel gemeinsam hat (Katz 1986, 1989; Patterson 1981).

Der Beitrag wurde von Stephan Leibfried, Gitta Stender und Wolfgang Voges übersetzt. Für technische Übersetzungshinweise danken die Herausgeber Uwe Fachinger und Rudolph nickel.