Zusammenfassung
Konzeption. — Das Problem, ob in einem System mit Privateigentum an Produktionsmitteln dauernde Vollbeschäftigung gesichert werden kann, ist von entscheidender Bedeutung für die Beurteilung der Stabilität des Kapitalismus. In allen kapitalistischen Systemen wird die Aufrechterhaltung eines hohen Beschäftigungsgrades als zentrale wirtschaftspolitische Aufgabe gewertet. Die Vertreter der klassischen Wirtschaftstheorie (Smith, Say, Ricardo) formulierten als Hauptthese die der systemimmanenten Harmonie eines kapitalistischen Systems. Diese These besagt, daß ein System mit Privateigentum an Produktionsmitteln bei funktionierendem Marktmechanismus zu Vollbeschäftigung bei angemessenem Wachstum tendiert. Arbeitslosigkeit ist lediglich kurzfristig möglich, aus einer Krise ergibt sich auf Grund der Selbstheilungskräfte des Marktes selbständig ein neuer Aufschwung. Bewußte Vollbeschäftigungspolitik des Staates ist daher unnötig. Der Staat sollte vielmehr lediglich ordnungspolitische Aktivitäten entwickeln und so die Funktionsfähigkeit des Marktmechanismus sicherstellen.
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Literaturhinweise
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Bolle, M. (1973). Keynesianismus. In: von Eynern, G. (eds) Wörterbuch zur politischen Ökonomie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83587-1_34
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-21148-0
Online ISBN: 978-3-322-83587-1
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