Zusammenfassung
Die Verfassung europäischer Unternehmenspolitik unterscheidet sich von jener internationaler Unternehmenstätigkeit dadurch, daß wegen des Anpassungsdrucks im Prozeß der Binnenmarktintegration national unterschiedliches Unternehmensrecht keinen wesentlichen Einfluß auf die Standortbestimmung hat. Länderstandortentscheidungen, Verlagerung von Produktionsstätten ins europäische Ausland, Gründung von Tochtergesellschaften, Kooperation oder Fusion mit ausländischen Unternehmen, Erschließung ausländischer Faktor- und Produktmärkte werden in der Tendenz immer weniger von rechtlichen Marktzinsbarrieren beschränkt. Die Entwicklung eines europäischen Unternehmensrechts und seine Umsetzung in nationales Recht ist zwar bei weitem noch nicht abgeschlossen und kann in manchen Bereichen zu erheblichen Schwierigkeiten führen — wenn z. B. ein europäisches Wettbewerbsrecht in Übereinstimmung gebracht werden soll mit jenen Richtlinien, die große Unternehmenskooperationen fördern -; aber diese Schwierigkeiten entstehen gerade deshalb, weil an die Stelle national unterschiedlicher Unternehmensverfassungen eine europäische Unternehmensverfassung tritt.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Anmerkungen
Vgl. zu den unterschiedlichen internationalen und europäischen Koordinationsmechanismen u. a. für die weltweite wirtschafts-und währungspolitsche Koordination: Atkinson, P. et al., World Trade and Finance for the 1980s, in: Cambridge Economic Policy Review, 6(1980); Williamson, J. a. Miller, M. H., Targets and Indicators: A Blueprint for teh International Coordination of Economic Policy, in: Policy Analysis in International Economics, 22(1987); sowie die Beiträge in: Krelle, W. (ed.), The Future of the World Economy — Economic Growth and Structural Change, Berlin u. a. 1989. Zu den Problemen der Realisierung der europäischen Währungsunion vgl. Padoa-Schioppa, T. et al., Effizienz, Stabilität und Verteilungsgerechtigkeit. Eine Entwicklungsstrategie für das Wirtschaftssystem der Europäischen Gemeinschaft, Wiesbaden 1987.
Vgl. die Beiträge in: Masera, R. S. a. Triffm, R. (eds.), Europe’s Money. Problems of European Monetary Co-ordination and Integration, Oxford 1984.
Vgl. Basevi, G. et al., Macroeconomic prospects and policies for the European Community, in: Economic Papers, Commission of the European Communities, Nr. 12, April 1983. Zur Entwicklung der Problembestände des Binnenmarktes und ihrer ökonomischen Analyse vgl. einführend Pelkmanns, J., Economic Theories of Integration revisted, in: Journal of Common Market Studies, XVIII (1980), S. 333-354; vgl. auch Am El Agraa (ed.), The Economics of the European Community, Oxford 1980.
Vgl. zusammenfassend: Macharzina, K., Theorie der internationalen Tätigketi, a. a. O.; vgl. auch die Sammelbesprechung: Macharzina, K. u. Engelhard, J., Internationales Management, a. a. O.
Vgl. dazu Brau, W., Die Ökonomik der Unternehmung, Wiesbaden 1988; Braun, W., Die Organisation ökonomischer Aktivitäten, Wiesbaden 1987.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1991 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Braun, W. (1991). Einleitung Theoretische und praktische Probleme der Konzeptualisierung europäischer Untemehmenspolitik. In: Europäisches Management. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83584-0_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83584-0_5
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-13208-4
Online ISBN: 978-3-322-83584-0
eBook Packages: Springer Book Archive