Prüfungshandlungen, Prüfungsfeststellungen und deren Dokumentation

Zusammenfassung

Zur Prüfung des Ausweises der geleisteten Anzahlungen verschafft sich der Prüfer zunächst anhand von Buchungsanweisungen, aber auch anhand der betreffenden Konten einen Überblick, welcher Art die Vermögenswerte sind, die in die Position III B 1 eingegangen sind. Er kann der vorgefundenen Zuordnung der Vermögenswerte nur zustimmen, wenn es sich um („Vor-“)Leistungen in Form von Zahlungen handelt, welche die Gesellschaft im Rahmen von Beschaffungsverträgen an ihre zur Lieferung oder Dienstleistung verpflichteten Vertragspartner vorgenommen hat, ohne selbst bis zum Bilanzstichtag die vereinbarte Lieferung oder Leistung erhalten zu haben. Allerdings gehören geleistete Anzahlungen nur dann in Position III B 1, wenn die Gegenstände oder Dienstleistungen, auf die sich die Vorleistungen der Gesellschaft beziehen, nach ihrem Zugang nicht im Anlagevermögen aktiviert werden müssen. Anzahlungen auf Gegenstände des Anlagevermögens gehören nämlich in Position II A 7². Der Prüfer sollte auch darauf achten, daß nicht Zahlungen für permanente Leistungen und Nutzungen, die sich auf eine vereinbarte Zeit nach dem Bilanzstichtag beziehen, in Position III B 1 erscheinen, z. B. Zahlung der Miete, Pacht, Zinsen oder Versicherungsbeiträge. Hierbei handelt es sich um Vorauszahlungen, die in Position IV auf der Aktivseite auszuweisen sind. Einwendungen des Prüfers wären allerdings unbegründet, wenn sich die in die geleisteten Anzahlungen einbezogenen Vorauszahlungen auf nach dem Bilanzstichtag liegende und von der Gesellschaft während eines vertraglich vorbestimmten Zeitraums zu beziehende Leistungen oder Nutzungen erstrecken.