Zusammenfassung
Dem naiven Betrachter mag es zunächst verwirrend und unglaubhaft erscheinen, im Staatsmann und Politiker nicht den Führer und „Macher“ zu sehen, der gesellschaftliche Verhältnisse gestaltet, zumal Politiker, von „gläubigen“ Volksmassen bestätigt, sich selbst auch sehr gerne in dieser Rolle erleben. Wenn wir aber daran denken, daß es sich bei Gesellschaften um sehr komplexe Systeme handelt, deren „spontane“ Entwicklung kaum voraussehbar ist und deren Reaktion auf gezielte Eingriffe von außen grundsätzlich nicht abgeschätzt werden kann, erheben sich die ersten grundlegenden Zweifel an der Richtigkeit dieser Vorstellung. Zudem lehren uns historische Erfahrungen, bspw. über das Schicksal „Tausendjähriger Reiche“ oder die Planung des „neuen Menschen“, daß solche Intentionen in der bisherigen Menschheitsgeschichte immer wieder gescheitert sind und sich entsprechende Erwartungen historisch nicht bestätigt haben. Der Mensch scheint im übrigen — wenigstens bisher — trotz aller politischen Absichten und Maßnahmen weitgehend der gleiche geblieben zu sein.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1996 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Böcher, W. (1996). Soziobiologie und kulturelle Evolution. In: Selbstorganisation, Verantwortung, Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83579-6_22
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83579-6_22
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12505-3
Online ISBN: 978-3-322-83579-6
eBook Packages: Springer Book Archive