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Zusammenfassung

Entgegen früheren Vorstellungen, nach denen Selbstorganisation ein wesentliches, ja geradezu das entscheidende Merkmal lebender Strukturen, d.h. des Lebens schlechthin darstellt, hat man in der letzten Zeit mehr und mehr Hinweise darauf entdeckt, daß man auch schon in der präbiotischen Phase, d.h. in der Phase vor dem Entstehen des Lebens bzw. der ersten Zellen, von Materie-Systemen mit Stoffwechsel sprechen kann. Auch sie reproduzieren offenbar sich selbst, entwickeln sich durch Mutationen weiter und treten mit anderen Systemen in einer Art Selektionsprozeß in Wettstreit. Diese, auch als abiotische Biogenese bezeichneten Prozesse kamen vor etwa 4 Millionen Jahren unter Verwertung des wahrscheinlich aus elektrischen Entladungen der damaligen Uratmosphäre bestehenden energetischen Potentials zustande. Unter Nutzung entsprechender „freier“ Energie bildeten sich dabei schließlich neue, nämlich komplexere Protein-, Kohlehydrat- und Lipoid-Makromoleküle als erste Vorstufen von Nuklein- und Aminosäuren. Die gleichen Grundprinzipien der Selbstorganisation, wie wir sie von der Bildung dissipativer Strukturen und den nicht-linearen Nicht-Gleichgewichtsprozessen der Thermodynamik kennen, erscheinen auch im Rahmen der Organisationsprozesse, die zu zunehmender Komplexität von Gebilden führen, z.B. als entscheidende Faktoren bei der Bildung sog. Bio-Polymere, d.h. der für lebende Substanzen kennzeichnenden Groß-Moleküle. So wird schließlich auf dem Boden selbstorganisierender Prozesse auch „Leben“ möglich, dem Prinzip nach in ähnlicher Weise wie die Bénardsche Instabilität.

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© 1996 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Böcher, W. (1996). Manfred Eigen: Die Hyperzyklen-Theorie. In: Selbstorganisation, Verantwortung, Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83579-6_11

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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