Zusammenfassung
Im Aktiengesetz 1965 wurden erstmals die Rechtsverhältnisse verbundener Unternehmen geregelt (§§291–338 AktG 1965). Dabei kam der Rechnungslegung im Konzern (§§ 329–338 AktG 1965) besondere Bedeutung zu. Im Zuge der Umsetzung der 7. EG-Richtlinie in deutsches Recht (Konzernabschluß-Richtlinie) wurden die Vorschriften über die Rechnungslegung der Konzerne fast vollständig aus dem Aktiengesetz herausgenommen und in erweiterter Form im Dritten Buch des Handelsgesetzbuchs neu gefaßt (§§290–315 HGB). Die Übernahme der Konzernrechnungslegungsvorschriften wurden durch die Ausweitung der Konsolidierungspflicht auf alle Mutterunternehmen in den Rechtsformen der Kapitalgesellschaften möglich. Gleichzeitig werden durch die einheitliche Regelung im HGB Mehrfachregelungen in Spezialgeset-zen (AktG, GmbHG) vermieden.
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References
Vgl. unter 1.2, S. 369 ff. und 1.3, S. 374 ff.
Vgl. Birkholz (1966a) S. 960.
Vgl. Geßler, Hefermehl, Eckardt, Kropff (1973), S. 209.
Vgl. Sahner, Kammers (1983), S. 2150.
Kropff (1965b), S. 33.
Vgl. dazu z.B. Kropff (1965a), S. 1286 ff.; WP-Handbuch (1981), S. 1581 ff.
Gesetz über die Rechnungslegung von bestimmten Unternehmen und Konzernen vom 15. 8. 1969 (BGB1. 1969 I, S. 1189 ff.). Geändert durch das Bilanzrichtlinien-Gesetz vom 19.12. 1985 (BGB1. I 1985, S. 2403 ff.).
Gegen diese Begriffe lassen sich die bereits 1925 formulierten sprachlichen Bedenken vorbringen: Passow wollte die Bezeichnung Tochtergesellschaft nur für von der Muttergesellschaft gegründete Unternehmen verwendet sehen, nicht jedoch für erworbene. Er zog deshalb die Ausdrücke „Ober-und Untergesellschaft“ vor; vgl. Passow (1925), S. 109.
Eine Übersicht zur Diskussion dieser Frage gibt Bartke (1980), S. 209ff.
Vgl. Kommission Rechnungswesen (1985), S. 269.
Bei der Übernahme des Kriteriums der einheitlichen Leitung ins neue Konzernrecht handelt es sich um eine freiwillige Erweiterung der Konzernrechnungslegungspflicht durch den deutschen Gesetzgeber gemäß Art. 1 Abs. 2 der 7. EG-Richtlinie. Die Grundsätze der Konzernrechnungslegungspflicht gemäß Art. 1 Abs. 1 der 7. EG-Richtlinie sind in § 290 Abs. 2 und 3 HGB kodifiziert. Die Fassung dieser Absätze ist maßgeblich vom angelsächsischen Begriff „Controll“ beeinflußt. Dieser Begriff prägte auch die Vorschriften der 7. EG-Richtlinie zum Unterordnungskonzern. „Controll“ wird häufig mit „Möglichkeit eines beherrschenden Einflusses“ übersetzt (vgl. Schruff (1984), S. 25; Sahner, Kammers (1983), S. 2151). Die Möglichkeit eines beherrschenden Einflusses, die nicht genutzt zu werden braucht, ist gemäß der 7. EG-Richtlinie notwendiges Kriterium für den Unterordnungskonzern. Das Kriterium der einheitlichen Leitung ist zwar hinreichendes Kriterium für das Vorliegen eines Konzerntatbestandes, jedoch nach der 7. EG-Richtlinie nicht mehr notwendiges Kriterium.
Unklar ist bisher, ob die widerlegbaren Abhängigkeits-und Konzernvermutungen der §§17 und 18 AktG 1965 auch für die GmbH gelten.
Vgl. Geßler, Hefermehl, Eckhardt, Kropff (1973), S. 216, Tz. 43 ff. und S. 226, Tz. 88 ff.
Vgl. Geßler, Hefermehl, Eckhardt, Kropff, (1973), S. 212, Tz. 27.
Vgl. auch Prühs (1969a) S. 375 ff. sowie Prühs (1969b), S. 1385 ff.; Martens (1970), S. 813 ff.
Vgl. Abschnitt I.1, S. 365 ff.
Ungeachtet dieses Einbeziehungsverbots besteht jedoch nach den Vorschriften über assoziierte Unternehmen der §§311, 312 HGB die Verpflichtung, bei den nichteinbezogenen Unternehmen eine Kapitalkonsolidierung nach der Equity-Methode vorzunehmen, vgl. hierzu Abschnitt III.5, S. 433 ff.
Vgl. Kropff (1965 b), S. 439. Nach §329 Abs. 2 Satz 3 AktG war von der Einbeziehung eines Unternehmens abzusehen, wenn sie den Aussagewert des Konzernabschlusses beineinträchtigt hätte.
Adler, Düring, Schmaltz (1972), S. 71, Tz. 84.
Vgl. Sahner, Kammers (1983), S. 2210.
Vgl. Adler, Düring, Schmaltz (1972), S. 69, Tz. 79; Busse von Colbe, Ordelheide (1983), S. 90.
Vgl. Kropff (1965), S. 439.
Vgl. Busse von Colbe/Ordelheide (1979), S. 292; Arbeitskreis Weltabschlüsse der Schmalen-bach-Gesellschaft (1979), S. 32 f.
Vgl. Busse von Colbe/Ordelheide (1983), S. 77; Arbeitskreis Weltabschlüsse der Schmalen-bach-Gesellschaft (1979), S. 33.
Zum True-and Fair-View-Konzept vgl. S. 259 ff.
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© 1986 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Heinen, E. (1986). Rechtliche Grundlagen des Konzernabschlusses. In: Handelsbilanzen. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83546-8_19
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83546-8_19
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