Zusammenfassung
Das, was man heute mit unterschiedlichen Bedeutungen „europäische Integration“ nennt, ist ein Prozeß, der nicht mehr rückgängig zu machen ist. Ab 1993 wird dieser Prozeß dadurch beschleunigt werden, daß nicht nur bisherige Grenzen zwischen den einzelnen Staaten ihren traditionellen Sinn verlieren werden, sondern ein größeres Maß an gemeinsamem Handeln der europäischen Staaten in Politik und Wirtschaft, Verkehr und Kommunikation einsetzen wird. Schon heute ist erkennbar, daß auch die Bildungssysteme der Einzelstaaten und damit die Weiterbildung von der europäischen Integration beeinflußt und mit neuen Aufgaben konfrontiert werden. Wenn hier von Weiterbildung als einem Faktor der europäischen Integration die Rede ist, so bedeutet das, daß Weiterbildung am Integrationsprozeß aktiv mitwirkt. Ja, Weiterbildung ist bereits ein Faktor der Integration und hat für diese bisher mehr leisten können als die Schulen für Kinder und Jugendliche. In langer Tradition, über die die Weiterbildung noch nicht verfügt, sind die Schulsysteme Europas stark national und einzelstaatlich geprägt worden; Träger und Gestalter der Schule war und ist in den meisten europäischen Staaten der Staat, während das, was man früher Volksbildung nannte und heute Erwachsenen- bzw. Weiterbildung ist, vorwiegend durch freie, nichtstaatliche Einrichtungen (z.B. Gewerkschaften, Kirchen, kulturelle Vereinigungen) initiiert und gestaltet wurde — und wird.
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© 1994 Leske + Budrich, Opladen
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Pöggeler, F. (1994). Erwachsenenbildung als Faktor der europäischen Integration. In: Tippelt, R. (eds) Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83532-1_35
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