Zusammenfassung
labeling approach (engl.), oft auch social reaction approach, Definitionsansatz, ein neuerer Ansatz in der Kriminalsoziologie, vertreten etwa von H. S. Becker und, in Deutschland, F. Sack. Hiernach wird abweichendes Verhalten in erster Linie als ein Prozeß aufgefaßt, der auf mehreren Ebenen abläuft (gesellschaftliche Normsetzung — interpersonelle Reaktionen — Vorgehen von Instanzen) und dabei das Etikett »kriminell« erhält. Das Etikett (label) wird sowohl von der Umwelt bei dem Betroffenen wahrgenommen als auch von diesem in sein Selbstbild eingegliedert. Der La. wendet sich gegen Ansätze, welche abweichendes Verhalten als gegeben ansehen und nur noch nach den Ursachen im Verhalten des Devianten fragen (→ Ätiologie [2]). Führende Vertreter des La. betonen, Devianz sei keine im Handeln des betrachteten Täters auffindbare Qualität; vielmehr sei Devianz eine Konsequenz der Anwendung von Regeln und Sanktionen auf den Täter. R.L.
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© 1973 Westdeutscher Verlag GmbH Opladen
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Fuchs, W., Klima, R., Lautmann, R., Rammstedt, O., Wienold, H. (1973). L. In: Fuchs, W., Klima, R., Lautmann, R., Rammstedt, O., Wienold, H. (eds) Lexikon zur Soziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83520-8_12
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11188-9
Online ISBN: 978-3-322-83520-8
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