Zusammenfassung
In diesem Arbeitsvorhaben wird die Frage untersucht, wie historische Ereignisse in Biographien verarbeitet werden. Forschungsgegenstand sind die Wechselwirkungen zwischen historischen Ereignissen und Ausformungen von Biographien. Historische Ereignisse prägen kollektive Biographien (Generationen), und historische Ereignisse sind Umbrüche, die Kurskorrekturen in biographischen Verläufen erzwingen. Fragestellung: Ereignisse und Übergänge im Lebenslauf unterscheiden sich danach, ob sie erwartbar oder nicht-erwartbar, ob die Wahrscheinlichkeit des Auftretens hoch oder niedrig ist, ob diese Erfahrungen von vielen oder nur von einigen Menschen gemacht werden (BRIM/RYFF 1980). Davon wird es abhängig sein, welche antizipatorischen Sozialisationschancen und/oder ‚vorfabrizierte Interpretationsmuster‘ (BERGER/LUCKMANN 1966) zur Bewältigung des Ereignisses genutzt werden können. Sozial verbreitete, normative Vorstellungen über Aufgaben, Tätigkeiten, Rollen in bestimmten Lebensaltern helfen dem Individuum und seinen ‚signifikanten Anderen‘ sich zu orientieren. Das Lebensalter hat nicht nur gesellschaftliche Selektions-, sondern auch eine Orientierungsfunktion (Vergesellschaftung und Institutionalisierung des Lebenslaufs).
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Hoerning, E.M. (1985). Zur Systematik biographischer und institutionalisierter Markierungen im Lebenslauf. In: Franz, HW. (eds) 22. Deutscher Soziologentag 1984. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83518-5_26
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