Zusammenfassung
Der gesamte Block der Entscheidungsprobleme im Fertigungsbereich (Fertigungsentscheidungen) wird im folgenden in drei Problembündel gegliedert: „Fabrikplanung und Planung des Fertigungsablaufs“, „Globalsteuerung des Fertigungsprozesses“ und „Feinsteuerung des Fertigungsprozesses“. Die Lösungen übergeordneter Teilprobleme der Fabrikplanung sowie der Auswahl und räumlichen Anordnung der maschinellen Ausstattung setzen „Daten für die Globalplanung“ (z. B. die pro Jahr zu produzierende Produktmenge unter Berücksichtigung produktionswirtschaftlicher Anpassungsmaßnahmen); diese legt ihrerseits der Feinplanung Beschränkungen auf (z.B. die optimale Maschinenbelegung). Grundsätzlich bestehen wechselseitige Beziehungen zwischen diesen Teilproblemen, da auch nachgelagerte Entscheidungen über feedback-Informationen wiederum zur Revision übergeordneter Entscheidungen führen können. So kann beispielsweise eine Ver-besserung der Feinplanung nur über eine Änderung der Ausstattung möglich sein (z. B. Einführung alphanumerisch gesteuerter Werkzeugmaschinen). Diese wechselseitigen Beziehungen der Teilentscheidungen im System fertigungswirtschaftlicher Entscheidungen müßten in Form eines simultanen Lösungsansatzes berücksichtigt werden, wollte man versuchen, ein Gesamtoptimum im Fertigungsbereich zu finden. Eine derartige Ideallösung im Wege eines einzigen geschlossenen Entscheidungsmodells für den Gesamtbereich der Fertigungswirtschaft ableiten zu wollen, ist beim gegenwärtigen Entwicklungsstand der Wissenschaft zweifellos unmöglich. Es handelt sich insgesamt um ein schlecht strukturiertes Problem, das in der Praxis nach der Konzeption des offenen Entscheidungsmodells bewältigt wird (vgl. Teil 1, S. 60 ff.). Bekanntlich wird bei diesem Losungsverfahren das Gesamtproblem in Teil- oder Subprobleme zerlegt und schrittweise für jedes Teilproblem eine Losung ermittelt. Im gesamten Problemlösungsprozeß finden unter Umständen zahlreiche Rückkoppelungen von Problemen zu vorgelagerten Problemlösungen statt, bevor die gesamte Fragestellung in einem endgültigen Ergebnis als gelöst betrachtet werden kann. Es ist dabei ohne weiteres möglich, daß Teilprobleme oder Gruppen von Teilproblemen mit der Konzeption des geschlossenen Entscheidungsmodells gelöst werden. Die gesamte Lösung kann, muß jedoch nicht zu einer Optimallösung führen.
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© 1972 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Heinen, E. (1972). Entscheidungen im Fertigungsbereich. In: Heinen, E. (eds) Industriebetriebslehre. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83514-7_11
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