Zusammenfassung
Das Verhältnis von sozialer Rationalität und Natur in der Gesellschaftstheorie legt die jeweiligen basalen Annahmen über den Begriff des Sozialen fest. Über grundbegriffliche Differenzen hinweg ist es allerdings der Dualismus von Natur und Gesellschaft, der solchen Differenzen noch vorhergehend Einheitlichkeit in dieser Hinsicht erzeugt: soziale Rationalisierung erscheint als unabhängig von Fragen des Naturbezugs von Gesellschaften. So partizipiert das Verständnis sozialer Rationalität am vorherrschenden modernen Vernunftbegriff und dessen subjektiver, formal-methodischer Prägung. Die Übertragung der Selbstbezüglichkeit dieses zum Rationalitätsverständnis sich wandelnden Vernunftverständnisses auf das Soziale droht die Materialität des gesellschaftlichen Bezugs auf Natur — die der Individuen wie die äußere — zum Verschwinden zu bringen bzw. als ein Nicht-Soziales oder Vor-Soziales zu definieren. Darin scheinen z.B. kommunikative Rationalität und Arationalität systemischer Differenzierung, aber auch ökonomische Rentabilität und technische Effizienz übereinzukommen.
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Literatur
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Scharping, M. et al. (1991). „Kritische Theorie gesellschaftlicher Naturverhältnisse“. In: Glatzer, W. (eds) 25. Deutscher Soziologentag 1990. Die Modernisierung moderner Gesellschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83506-2_46
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