Zusammenfassung
Familie einerseits, Beruf andererseits sind die beiden zentralen sozialen Orte, an denen der einzelne Mensch sein Leben gewöhnlich verbringt. Das gilt sowohl für den zeitlichen Aspekt als auch für die Wichtigkeit, die diesen Systemen individuell und kollektiv zugemessen wird. Seit sich beide Welten als jeweils eigenständige Subsysteme voneinander differenziert haben, seit also Familienrolle und Berufsrolle nicht mehr in einem einzigen gemeinsamen Sinnzusanmenhang (dem ganzen Haus) existieren (BRUNNER 1968), stellt sich die empirische Frage nach ihrem Verhältnis zueinander auf jeder Stufe der gesellschaftlichen Entwicklung von neuem. Bis heute neigt die Soziologie — sowohl in der marxistischen als auch in der funktionalistischen Tradition — dazu, eine eindeutige funktionale Hierarchie zwischen beiden Lebenswelten anzunehmen. Demnach war Familie, im Gegensatz zum Berufssystem, immer nur Opfer, nie selbst Protagonist des sozialen Wandels der Gesellschaft. Die folgenden Thesen werfen auch die Frage nach der Gültigkeit dieser Theoriekonstruktion auf.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
BRUNNER, 0., Das “ganze Haus” und die alteuropäische “Ökonomik”, in: Ders., Neue Wege der Verfassungs—und Sozialgeschichte, Göttingen 1968, S.11of.
EMNID, Ehe und Familie, Bielefeld 1977
GATZWEILER, P., Neuere Binnenwanderungstendenzen im Bundesgebiet, unveröffentlichtes Arbeitspapier, Bonn 1982
HIRSCH, F., Social Limits To Growth, London 1977
INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE, Eine Generation später, Allensbach 1981
KMIECIAK, P., Wertstrukturen und Wertwandel in der Bundesrepublik Deutschland, Göttingen 1976
MAMMEY, U., Chancen des sozialen Aufstiegs in den Teilräumen der Bundesrepublik Deutschland, Wiesbaden 1979
MEULEMANN, H., Value Change in West Germany, 195o-198o: Integrating the empirical evidence, unveröffentlichtes Arbeitspapier, Köln 1982
NOELLE-NEUMANN, E./STRÜMPEL, B., Arbeitspolitik und Öffentlichkeit —Materialien zur Explorationsphase, unveröffentlichtes Arbeitspapier, Berlin 1981
NOELLE-NEUMANN, E./STRÜMPEL, B., Arbeitspolitik und Öffentlichkeit —Auswertungen zum populären Wirtschaftsdenken, unveröffentlichtes Arbeitspapier, Berlin 1982
NOELLE-NEUMANN, E., Werden wir alle Proletarier?, Zürich 1978
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1983 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Vollmer, R. (1983). Von der Beruflichen zur Familialen Leistungsbereitschaft?. In: Heckmann, F., Winter, P. (eds) 21. Deutscher Soziologentag 1982. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83504-8_49
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83504-8_49
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-11684-6
Online ISBN: 978-3-322-83504-8
eBook Packages: Springer Book Archive