Video-Feedback in der Familienforschung : Chancen und Gefahren

Zusammenfassung

Während allenthalben in den Wohnzimmern ein Videoboom grassiert, ist es in der Sozialforschung, besonders auch in der Familienforschung recht still geworden um die einst mit so hohen Erwartungen begrüßte Technik. Im einen oder anderen Projekt greift man gelegentlich noch auf Videokamera und -recorder zurück, um Familieninteraktionen festzuhalten und später auszuwerten: zu kategorisieren und zu interpretieren. Video wird dabei in seiner technisch-passiven Aufzeichnungsfunktion benutzt -und es leistet so ja auch gute Dienste: Hörbar und sichtbar können zu jeder Zeit und in beliebiger Wiederholung, ganz oder in ausgewählten Teilen, aufgenommene Szenen reproduziert und analysiert werden. Damit ist die Technik den in der Forschung viel benutzten Tonbandaufzeichnungen verwandt, enthält aber eben noch einen wichtigen zusätzlichen „Kommunikationskanal“, das „Sichtbare“, Sehr viel seltener werden in der Sozialforschung und speziell in der Familienforschung, für die es sich besonders anböte, die „aktiven“ Möglichkeiten von Video aufgegriffen, obwohl sie einen besonderen gag dieser Technik ausmachen: Durch Videoverfahren können die untersuchten Personen sich selbst in einem anderen Medium ausdrücken und sich dann selbst sehen und kommentieren; auch können Untersuchte und Forscher sich gemeinsam auf solche die ursprünglichen Situationen aktualisierenden Aufzeichnungen beziehen.