Zusammenfassung
Vertrauen zum Wandel in der Technik ist in der modernen Industriegesellschaft ein zwiespältiges Phänomen. Wir setzen nahezu unbegrenztes Vertrauen in die Technik der uns vertrauten Alltagswelt im Beruf und im privaten Bereich, auf den reibungslosen Ablauf technischer Vorgänge und auf das Zusammenwirken technischer Artefakte. Daran ändert auch katastrophales Versagen nichts, wie der Untergang von Seefähren, der Absturz von Großflugzeugen oder schwere Eisenbahnunfälle. Auch die zahlreichen Unfälle im Straßenverkehr mit vielen tausend Toten und Verletzten jährlich haben das Vertrauen in das private Verkehrsmittel nicht beeinträchtigen können. Dieses Vertrauen beruht auf Strategien, die mit der Industrialisierung entstanden sind: ein System von Nonnen und Regeln, denen technische Geräte entsprechen müssen, ein kollektives Versicherungswesen, das die Haftung aus Verschulden und die Gefährdungshaftung abdeckt sowie ein Netz sozialer Pflichtversicherungen gegen die Wechselfälle des Lebens. Die mit der Alltagstechnik eingegangenen Risiken sind individuell und sozial abgesichert; das genügt uns, um das Versagen der Artefakte verträglich zu gestalten. Die Artefakte und ihre soziale und technische Sicherungssysteme sind so komplex, daß wir als Laien ihre inneren Abläufe kaum verstehen und dies in der uns gewohnten arbeitsteiligen Gesellschaft auch gar nicht beanspruchen. Wir vertrauen dem Experten für den jeweiligen Bereich, und wir vertrauen darauf, daß er uns unabhängig von anderen gesellschaftlichen Akteuren mit seinem anerkannten Sonderwissen neutral berät oder behandelt.
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© 2000 Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden
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Holeschak, W. (2000). Zusammenfassung der Ergebnisse. In: Vertrauen durch Partizipation. DUV Sozialwissenschaft, vol 1. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83452-2_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83452-2_9
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4426-7
Online ISBN: 978-3-322-83452-2
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