Zusammenfassung
Bei der Frage, ob und wie es sich rechtfertigen läßt, Risiken für die Allgemeinheit einzugehen, stößt man auf die soziologischen Phänomene „Verantwortlichkeit” und „Vertrauen”. Beide Phänomene fiihren im Falle der Legitimation großer technischer Systeme aus dem Bereich der Individualethik hinaus in kollektive Verantwortlichkeit und in den Bereich des Vertrauens in Experten. Über diese Problemstellung gibt es in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von Veröffentlichungen, die jedoch keine einhellige Ansicht vertreten: Einige Soziologen vertreten die Ansicht, Risiken seien in einem bestimmten Umfang dadurch gerechtfertigt, daß sie der Allgemeinheit wirtschaftlichen und zivilisatorischen Fortschritt oder Nutzen bringen; andere berufen sich bei der Festlegung einer zumutbaren Akzeptabilität auf Vergleiche mit bereits akzeptierten Risiken; wieder andere wollen jegliches Risiko vermieden wissen, solange die Ungefährlichkeit einer technischen Entwicklung nicht zweifelsfrei erwiesen ist. Bevor Überlegungen zum Diskurs über neu einzugehende Risiken angestellt werden können, der Experten und Öffentlichkeit gleichermaßen einschließt, sollen die Phänomene Verantwortung und Vertrauen in einem systematischen Rahmen dargestellt werden.
Ethik ist ins Grenzenlose erweiterte Verantwortung gegen alles, was lebt. Vertrauen ist fir alle Unternehmungen das große Betriebskapital, ohne welches kein nützliches Werk auskommen kann.
Albert Schweitzer
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Holeschak, W. (2000). Verantwortung und Vertrauen. In: Vertrauen durch Partizipation. DUV Sozialwissenschaft, vol 1. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83452-2_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83452-2_7
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4426-7
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