Zusammenfassung
Die Stabilität des Geldwertes über einen solch langen Zeitraum hinweg ist auch darauf zurückzuführen, daß die Nachfrage nach Liquidität sehr groß war.554) Nicht nur für die großen Binnenumsätze an Gütern und Dienstleistungen, sondern auch für den hohen Importüberschuß wurde Geld benötigt, wie in den vorherigen Kapiteln ausführlich erläutert wurde. Auf der anderen Seite konnte der Geldbedarf kaum gedeckt werden, weil es keine Giralgeldschöpfung im heutigen Sinne gab. Diese Situation erinnert sehr an die Zeit des 19. Jahrhunderts, als durch die Industrialisierung und des damit einhergehenden Sozialproduktwachstums eine erhöhte Geldnachfrage auftrat, welche über dem Geldmengenwachstum lag und somit stabilisierend auf das Preisniveau einwirkte.555) Der Unterschied besteht darin, daß die Absorption des Geldmengenwachstums in römischer Zeit nicht auf einen Industrialisierungsprozeß, sondern in erster Linie auf die Zunahme des Handelsumfanges sowie auf die Integration neuer Provinzen in das Reich zurückzuführen ist.556) Daneben führte auch die zunehmende Urbanisierung des Reiches zu einem verstärkten Geldbedarf in den (neuen) Städten.557) Letztendlich wird in der Forschung häufig die Ansicht vertreten, daß die Bevölkerung über einen längeren Zeitraum während der Prosperitätsphase des Reiches stetig anstieg, was bedeuten würde, daß damit gleichzeitig auch die Geldbedürfnisse der Bevölkerung anstiegen. 558)
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© 1995 Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden
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Beyer, F. (1995). Sonstige Faktoren. In: Geldpolitik in der Römischen Kaiserzeit. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83431-7_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83431-7_4
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