Zusammenfassung
Die Lebensgemeinschaft des Makrozoobenthos der Elbe wurde durch intensive menschliche Nutzung verändert und teilweise zerstört. Vor allem die z.T. extremen Belastungen aus industriellen und kommunalen Abwassereinleitungen vor 1990 führten zu einer verarmten Fauna mit wenigen verschmutzungstoleranten Arten. Mit der Verbesserung der Belastungssituation der Elbe durch den wirtschaftlichen Strukturwandel besonders durch die verbesserten Sauerstoffverhältnisse sind Veränderungen in der Makrozoobenthos-Lebensgemeinschaft zu erwarten. Die Voraussetzungen hierfür sind günstig, da die Ufer der Elbe durch die zu DDR-Zeiten eingeschränkten Wasserbaumaßnahmen eine relativ naturnahe Struktur aufweisen. Naturnah ist die Habitatvielfalt mit Hart-und Weichsubstraten, stark strömenden Zonen und strömungsberuhigten Bereichen, Buhnenfeldern, lockeren Steinschüttungen an Buhnenköpfen und Längswerken, Sand- bzw. Kiesbänken und Felszonen (Domfelsen, Herrenkrugfelsen bei Magdeburg) und zahlreichen angeschlossenen Altarmen. Die Vielfalt an vorhandenen Lebensräumen bietet die Möglichkeit der Ansiedlung von Organismen mit unterschiedlichen Ansprüchen an Strömung und Substrat in der Elbe bei verbesserter Wasserqualität.
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© 1994 B. G. Teubner Verlagsgesellschaft Leipzig
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Dreyer, U. (1994). Regeneration der Makrozoobenthos-Lebensgemeinschaft in der Mittelelbe. In: Guhr, H., Prange, A., Punčochář, P., Wilken, RD., Büttner, B. (eds) Die Elbe im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Ökonomie. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83425-6_31
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