Careful. You may run out of planet: Ansätze für nachhaltiges Wachstum ‘down under’ — Sydney und Melbourne

Zusammenfassung

Die Suche nach planerischen Antworten auf unausweichliche Schrumpfungsprozesse gehört zu den Kernthemen der gegenwärtigen Stadtentwicklungsdebatte in Europa und teilweise auch schon in Nordamerika. Aber auch innerhalb der „westlichen“ Gebietstypen gibt es Städte, die entgegen den vorherrschenden demographischen und wirtschaftsstrukturellen Trends wachsen — und zwar sowohl in Bezug auf Bevölkerungszahlen als auch hinsichtlich von Parametern wie Wirtschaftskraft, überregionale bis globale Investitionen, Besatz mit internationalen Firmensitzen und entsprechenden, in herausragendem Maße Mehrwert produzierenden Arbeitsplätzen. Derartigen Städten bleibt häufig keine andere Wahl, als sich z.B. als ‘Gateway Cities’ einem überregional verursachten Einwanderungsdruck zu stellen. Häufig verfolgen sie aber aus lokalen Interessen heraus, etwa angesichts des Nullsummenspiels verbreiteter Stagnation, offensive Wachstumsstrategien mit dem Ziel, im interkommunalen Wettbewerb Zugriff auf begrenzte Potentiale zu erhalten, und in den unaufhörlich fortschreitenden Konzentrationsprozessen zu den Gewinnern zu gehören. Ob im regionalen Wettbewerb oder auf der globalen Ebene - der Konkurrenzkampf kostet Investitionen und Einsätze, die sich meist nur für die Gewinner auszahlen. Den Verlierern bleiben beleuchtete Schafsweiden, Leerstände und kostenträchtige Kongresshallen und Casinos, die hinter den Erwartungen zurückblieben. Aber auch die scheinbaren Gewinner zahlen ihren Preis in Form stadtstruktureller, sozialer und ökologischer Probleme.