Zusammenfassung
„Border is fate“: so lautet der Titel eines Buches über Randgruppen in Europa. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage ist bescheiden, doch die Intention der Überschrift ist durchsichtig. Daß ein Dasein am Rande „fataler“ sein soll als ein Dasein im Zentrum, ist nicht ohne weiteres einsichtig. Denn man lebt im Zentrum weder schicksallos noch bewahrt vor Verhängnis. Dennoch würde einem Satz wie „Center is fate“ gleichsam die Sinnspitze fehlen. An den Rändern hat man Anspruch auf Besonderheit. Das lernt man dort schnell und übt sich in der Betonung und Bekräftigung dieses Anspruchs. Mag auch die Liebe an der Geographie krepieren — wie es einmal in Kästners „Fabian“ heißt-, das Mitleid gesundet an ihr. Rand-und Grenzbewohner können unserer Anteilnahme gewiß sein.
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Literatur
Camartin, Iso: Über Grenzen. In: Von Sils-Maria aus betrachtet, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1990
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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Camartin, I. (2005). Über Grenzen (gekürzte Fassung). In: Zoll, R. (eds) Gesellschaft in literarischen Texten. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83416-4_16
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83416-4_16
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-3745-9
Online ISBN: 978-3-322-83416-4
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