Zusammenfassung
Ein weiteres zentrales Thema des Sprach- und Konstruktionsspiels, welches durch die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit dem Medium Computer in den Lehrangeboten des Modellprojekts entfacht wurde, war die Beziehung zwischen Mensch und Maschine. Ein solches Spiel entfaltet sich — konstruktivistisch betrachtet — als strukturdeterminierter Prozess; d.h. die Konstruktionen sind eingebettet in die Biographie der Lernenden. Sie sind nicht zweckfrei, sondern funktional im Hinblick auf Fragen und Herausforderungen, die sich im Kontext der aktuellen Lebenssituation stellen (vgl. Siebert, o. J., 30 ff.). Junge Erwachsene beschäftigt die Zukunft. Sie wollen herausfinden, ob sich ihnen Zukunft als Möglichkeitsraum bietet, der sich für Gestaltungsversuche öffnet. Einen empirischen Beleg für dieses Bestreben, der sich auf die Gruppe 20–25-jähriger Facharbeiter(innen) und Angestellte bezieht, liefert die Studie von Rainer Zoll, in der als Leitbild für den eigenen Lebensentwurf das Ideal eines ständigen Persönlichkeitswachstums und einer Identität ermittelt wurde, die sich durch Offenheit und Unabgeschlossenheit auszeichnet (vgl. Zoll 1989, 222). Die Befunde über gewünschte Lernchancen in dieser Studie weisen darauf hin, dass auch junge Erwachsene an der Universität auf die Offenheit von Situationen setzen, die ihnen erlaubt, ihre je eigenen Lernwege zu entwickeln. Das Ringen um Gestaltungsoptionen setzt sich fort in der Problematisierung der Informations- und Kommunikationstechnologie als gestaltbare bzw. determinierende Technologie.
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Schachtner, C. (2002). Mensch und Maschine: Konstruktionen über ein irritierendes Verhältnis. In: Entdecken und Erfinden. Bildung und Neue Medien, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83414-0_8
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