Zusammenfassung
Als am 8. Mai 1945 die Vertreter der NS-Regierung die bedingungs-lose Kapitulation unterschrieben und am 5. Juni 1945 die Sieger-mächte offiziell die oberste Gewalt in Deutschland übernahmen, war die Herrschaft der Deutschen in ihrem eigenen Land ausgesetzt. Sie war auf die militärischen Befehlshaber der Alliierten übergegangen und wurde von diesen in ihren jeweiligen Besatzungszonen uneinge-schränkt ausgeübt.1 In dieser unmittelbaren Nachkriegszeit mußte als eine der zahlreichen Fragen bezüglich der politischen Zukunft des deutschen Volkes auch über die künftige Art der innerstaatlichen Or-ganisationsstruktur eines zu gründenden, deutschen Staates entschieden werden. Zu dieser Diskussion, an deren Ende schließlich die bundesstaatliche Ordnung stand, wie sie im Prinzip bis heute besteht, trugen verschiedene Akteure mit ganz unterschiedlichen Zielsetzungen bei. Dieser Entstehungsprozeß soll im folgenden kurz dargestellt werden. Er wird ergänzt durch die Darstellung der staatsorganisatorischen Entwicklung im Bereich der sowjetisch besetzten Zone. Dort verlief ein Prozeß von der föderativen Gliederung zur zentralistischen Unitarisierung einer Parteiendiktatur. Sie wurde durch den friedlichen demokratischen Umbruch 1989 aufgelöst, und dieser setzte eine Reföderalisierung in Gang, die zum neuen deutschen Bundesstaat, bestehend aus dem Bund und 16 Ländern, führte.2
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© 1998 Leske+Budrich, Opladen
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Münch, U., Laufer, H. (1998). Die Wiederentstehung der bundesstaatlichen Ordnung nach 1945. In: Das föderative System der Bundesrepublik Deutschland. Uni-Taschenbücher 2003. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83408-9_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83408-9_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1915-8
Online ISBN: 978-3-322-83408-9
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