Zusammenfassung
Auf der gesellschaftlichen Tagesordnung steht heute die Forderung, ein Bil dungsverständnis zu gewinnen, das Bildung und Persönlichkeitsforderung miteinander vereint. Das wirkt auf den ersten Blick sicher befremdlich. Schließlich beruht der Begriff der Bildung nicht erst seit den Zeiten der Aufklärung — denen der Terminus entstammt — auf jener Koppelung. Im Grunde ist kein dem freien Bürger verpflichtetes Bildungswesen vorstellbar, das sich nicht auch jener Idee der Paideia verschriebe, die Blankertz (1984, S. 66) als „Formung des Menschen nach der Idee seines Selbst“ faßt.1 Selbst wenn man Bildung rein instrumenteil auffassen und auf ihre adaptive Funktion hinsichtlich des jeweiligen gesellschaftlichen Bedarfs reduzieren wollte, bliebe zu berücksichtigen, daß Anpassung nurmehr als Eigenleistung des freien Subjekts denkbar ist.
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© 1994 Leske + Budrich, Opladen
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Schönweiss, F. (1994). Das Ende der „Zerrissenheit“ der Pädagogik, oder: Verliert die Bildungstheorie ihren Gegenstand?. In: Bildung als Bedrohung?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83405-8_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83405-8_15
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