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Veränderungstrends der modernen Gesellschaft: Globalisierung, Virtualisierung und Innovation

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Form und Funktion sozialer Netzwerke in Wirtschaft und Gesellschaft
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Zusammenfassung

Die Meldungen über anstehende oder schon vollzogene Unternehmensinsolvenzen erreichen mittlerweile die breite Öffentlichkeit. Viele Unternehmen, deren Existenz bedroht oder schon beendet ist, gehörten vor kurzem noch zu denen mit guten oder besten Aussichten auf langfristigen Erfolg. Betroffen sind die Fluggesellschaften Swissair und Sabena, der Berliner Büroartikelhersteller Herlitz, die Frankfurter Gontard&Metall-Bank, der amerikanische Telekomanbieter Global Crossing, der Musicalbetreiber Stella Entertainment AG und neuerdings das ostdeutsche Vorzeigeunternehmen Cargolifter sowie der etablierte Automobilzulieferer Sachsenring AG.

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References

  1. 1991 gab es nur 13.000 Insolvenzfalle (Statistisches Bundesamt; http://statistik-bund.de/basis/d/insol/insoltxt.thm). Noch deutlicher fallt die Steigerung in der Kategorie der sonstigen Schuldner aus. Im Jahr 2001 waren es 17.048, während die Zahl im darauffolgenden Jahr auf 46.849 anschnellte. (http://www.destatis.de/basis/d/insol/insoltabl.htm; 30.08.2003).

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  2. Vgl. Financial Times vom 5.4.2002 (http.ftd.de/pw/de/1014398970431.htm).

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  3. Im Jahr 2001 wurden gegen 15.611 Unternehmen, die weniger und gegen 9.132 Unternehmen, die über 8 Jahre Bestand aufweisen, ein Insolvenzverfahren eröffnet und durchgeführt (Statistisches Bundesamt 2002; http://destatis.de/presse/deutsch/pm2002/p0860132.htm).

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  4. Statistiken vom Juli 2003 nennen eine Arbeitslosenquote von 18,5%. Wenn aber die Basis von ca. 9,6 Mill. Erwerbspersonen von 1990 zugrunde gelegt wird, gewinnt man eine andere, den Verhältnissen m. E. angemessenere Zahl (vgl. hierzu IAB, Werkstattbericht, Nr. 19, 12.10.93; IAB Werkstattbericht Nr. 0.5/15.5.2002).

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  5. Operative Schließung ist nicht mit kausaler Isolierung oder Unempfindlichkeit zu verwechseln, aber es kann Interdependenzen nur dort geben, wo es Grenzen gibt. „Operative Schließung auf der Basis eigener Entscheidungen kann man daran erkennen, daß jede Entscheidung als Prämisse weiterer Entscheidungen zu akzeptieren ist und als solche zur Unsicherheitsabsorption beiträgt.“(Luhmann 2000b: 65).

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  6. An dieser Stelle kann es nur um erste Annäherungen an das Phänomen gehen. Im fünften Kapitel erfolgen differenzierte Ausführungen, die auch einen Vergleich mit anderen sozialen Systemen beinhalten.

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  7. Schon an dieser Stelle soll darauf verwiesen werden, dass spätestens seit dem World Economic Forum 1999 in Davos klar sein dürfte, dass das Wort „Globalisierung“viel zu kurz gefasst ist. Es geht folglich nicht nur um einen Komplex verschiedener Prozesse, der auf eine Verweltlichung sozialer Ereignisse hinausläuft. Der Öffentlichkeit dürfte spätestens seit Anfang 1999 klar sein, dass die soziale Weltordnung schon längst als Weltgesellschaft behandelt werden muss, daher: Globalität statt Globalisierung! Bei aller Einsicht des Davoser Programms in Fragen von weltweiter Brisanz war nicht zu übersehen, dass man nur einige wenige Dimensionen (Finanzarchitektur oder politische Probleme) der Weltgesellschaft in Augenschein nahm.

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  8. Man könnte die Globalisierungsdebatte auch als disziplingebundene Veranstaltung lesen: Ökonomen reden von der internationalen Ausweitung wirtschaftlicher Marktverhältnisse und Politikwissenschaftler von der Intensivierung internationaler Beziehungen, die die globale Entwicklung der Welt vorantreiben, während Kulturanthropologen von der Gefahr einer weltweit umgreifenden kulturellen Vereinheitlichung im Sinne einer »Coca-Colonisierung« oder einer Kultur des Postkolonialismus reden (vgl. Pieterse 1998: 87f.).

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  9. Betroffen sind auch die Bereiche der ökologischen Probleme, der Hochtechnologie und der Agrartechnologie (Pieterse 1998: 88).

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  10. Eine vierte, eher implizit vorgetragene Möglichkeit, Gesellschaft zu denken, bemüht das Kriterium der Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse. Dass man mit dieser Wahl nicht wirklich fundig wird, liegt auf der Hand. Soziale Ungleichheiten sowie andere bedeutsame Unterschiede sind interne Differenzierungen der Gesellschaft (siehe hierzu Stichweh 1995b: 33; Luhmann 1997: 162).

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  11. Neben der hier zugrunde gelegten Perspektive der funktional differenzierten Weltgesellschaft existieren noch weitere Vorstellungen von Weltgesellschaft (vgl. Aderhold/Heideloff 2001): die Weltgesellschaft als „Summe von in sich homogenen Einzelgesellschaften“(Beck 1998: 8); oder als Oberbegriff für die Disparität und Divergenz sozialer und territorialer Sphären, in denen dies als „Ubiquität (ungebunden an einen Standort) kultureller, religiöser, politischer und ökonomischer Unterschiede und Weltprobleme“verstanden werden kann (Beck 1998: 8); das Weltsystem als kapitalistische Wirtschaftsordnung (unter anderem Wallerstein 1989) und die Weltordnung als Differenzierung vier globaler Sphären von Wirtschaft, Industrialismus, Überwachung und militärische Macht (Giddens 1995: 80).

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  12. Die analytische Trennung der Gesellschaft von ihrer nichtsozialen Umwelt besagt nicht, dass Kausalwirkungen nichtsozialer Art für soziale Prozesse irrelevant wären. Kausalität ist analytisch zu spezifizieren. Kommunikation setzt handlungsfähige Individuen und natürliche Umwelt voraus.

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  13. Luhmann (1991d: 53) veranschaulicht die Möglichkeit weltweiter Interaktion durch folgende Beispiele: „Ein Argentinier mag eine Abessinierin heiraten, wenn er sie liebt; ein Seeländer in Neuseeland Kredit aufnehmen, wenn dies wirtschaftlich rational ist, ein Russe technischen Konstruktionen vertrauen, die in Japan erprobt worden sind; ein französischer Schriftsteller in Ägypten homosexuelle Beziehungen suchen; ein Berliner sich auf den Bahamas bräunen, wenn ihm dies ein Gefühl der Erholung vermittelt.“

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  14. „Die Struktur der Wirtschaft besteht in der Konditionierung dieses operativen Zusammenhanges. Man kann die Knappheit der Güter nur deshalb mindern, weil man eine zweite Knappheit, eine Auffangknappheit gleichsam, danebensetzt.“(Luhmann 1994a: 47)

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  15. „Diese globale Strategie bestimmt bei den industriellen transnationalen Unternehmen die Entwicklungs- und Produktionszyklen, die sich erheblich verkürzen, und die gesamte Wertschöpfungskette (Forschung/Entwicklung, Produktion, Verkauf).“(Link 1998: 53; mit Verweis auf Bonmann et al. 1995)

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  16. Robert Reich (1993: 88f.) betont insbesondere, dass der Zusammenhang zwischen steigendem Lebensstandard, erfolgreichen Großunternehmen und Hauptindustrien in den einzelnen Ländern aufgebrochen ist. Seiner Meinung nach ist entscheidend, inwiefern es gelingt, mit den eigenen Spezialkenntnissen und Fertigkeiten der weltweiten Nachfrage gerecht zu werden.

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  17. Besonders bei Immigranten fällt auf, dass unterschiedlich folgenreiche Identifizierungen möglich werden. Potenzielle Auswanderer haben von der Welt, die sie lediglich aus der Ferne kennen, zum Beispiel über Massenmedien oder Gespräche, die sie mit Fremdenexperten haben führen können, nur sehr vage Vorstellungen. Sie leben — wie wir auch — in ihrer eigenen Welt und bilden zugleich eine fremde Welt als Identifikations- und Rettungsanker. Wirklichkeit und Möglichkeit werden verdoppelt. Eine noch ferne und fremde Realität gesellt sich zur bekannten Tatsächlichkeit, die als eingeschränkt eingeschätzt wird. Die gewünschten Möglichkeiten in der Fremde bilden das Gegenkonzept zu denen der konkret umgebenden Umwelt. Für die, die schon „gegangen sind“, und es werden immer mehr, dürfte sich das Problem umkehren. Die fremde neue Welt bleibt fremd. Nur die alte., ihnen vertraute Identität entfallt als Realitätsobjekt. Die Stimmigkeit der Sicht lässt sich nur noch bedingt mit der nun entfernten Wirklichkeit konfrontieren. Einige Folgen der entstandenen disparaten Standorte sind zu erkennen: die übertriebene Einstellung zur Politik des Herkunftslandes, die Ausnutzung für politisch motivierte Fundamentalismen ebenso wie neue Angebote der Reiseindustrie.

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  18. Beispielsweise sah das so genannte Tiyong-Konzept im chinesischen Modernisierungsprozess vor, die Strategien und institutionellen Vorlagen des Westens durch traditionelle chinesische Philosophien zu umrahmen (Gransow 1995: 188).

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  19. „Der Staat wird so zur strategisch placierten Vermittlungsinstanz zwischen subnationalen und supranationalen Politikanforderungen.“(Maull, zitiert in Link 1998: 68)

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  20. „Die wichtigste Vorstellung, die durch den Gedanken der Globalisierung vermittelt wird, ist die des unbestimmten, widerspenstigen, selbstgesteuerten Charakters der Weltangelegenheiten, der Abwesenheit eines Zentrums, einer Kontrollanlage, einer Leitungsgruppe, eines Führungsbüros.“(Baumann 1997: 316).

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  21. Mittlerweile betrifft das Unbehagen nicht nur die kaum mehr zu übersehenden ökologischen Schieflagen. Hinzu tritt eine erweiternde Perspektive, die nach der Bildung, Nutzung und den Problemen der Vernutzung individueller und sozialer Ressourcen fragt (Moldaschl 2003).

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  22. „Mehr Menschen als je zuvor, in mehr Teilen der Welt als zuvor ziehen heute mehr Variationen »möglicher« Leben in Betracht als je zuvor.“(Appadurai 1998: 21).

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  23. Ludger Pries (1998) spricht schon von einem „Zeitalter der Migration“, wobei zu vermerken ist, dass sich der Großteil der internationalen Wanderungsbewegungen aus arbeitssuchenden Migranten zusammensetzt. Ein Drittel bis ein Viertel der Flüchtlinge geht auf das Konto rassistischer oder politischer Verfolgung.

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  24. Für die Bearbeitung ethnologischer Fragen heißt dies, dass man sich um eine Darstellungsweise bemühen muss, „durch die der Einfluß imaginierter Lebensmöglichkeiten auf spezifische Lebensläufe aufgeklärt werden kann“(Appadurai 1998: 24).

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  25. Im vierten Kapitel ist auf diesen wichtigen Zusammenhang wieder einzugehen; vor allem wenn es darum geht, das Verhältnis von Gesellschaft und Netzwerk, das heißt die neu etablierten Entstehungsweisen sozialer Netzwerke aufzuklären.

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  26. Dieser Sachverhalt wird in Kapitel 6 erneut aufgegriffen.

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  27. Ähnlich wie in der von Kondratieff (1926) und Schumpeter (1961; zuerst 1939) entwickelten Zyklen-Theorie sieht Bell (1976) die erste technologische Revolution durch die Errungenschaft der Dampfmaschine charakterisiert und die zweite technologische Revolution durch Erfindungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Chemie und Elektrizität bestimmt.

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  28. Für den Umgang des Bewusstseins mit Computern könnte dies bedeuten, dass die Rückmeldungen als Irritationspotenzial psychischer Denkprozesse fungieren und diese zur Selbstbeobachtung anregen. Der Computer fingiert ein anderes Bewusstsein, wobei die Simulation nur durch die Art einer imaginierten Zuwendung des computerverwendenden psychischen Systems erfolgt.

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  29. Die ursprüngliche Bedeutung das Wortes „virtuell“ist dem mittellateinischen Begriff „virtualis“(Wortstamm „virtus“= Tüchtigkeit) entlehnt und bezeichnet etwas als der Kraft oder der Möglichkeit (also der Anlage) nach vorhanden; „scheinbar“, was gleichsam impliziert, dass dieses nicht wirklich existent sein muss.

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  30. Bühl (1997: 84) geht davon aus, dass Virtualisierung zu einer Gesellschaft führt, „die im Unterschied zur klassischen Industriegesellschaft“ein neues Gravitationszentrum, den virtuellen Raum aufweist, der alle relevanten Bereiche der Gesellschaft verschiebt, dass nicht nur ein neuer virtueller Produktionstypus konstituiert wird, sondern auch die Klassen- und Sozialstrukturen tief greifend geprägt werden.

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  31. Nur am Rande sei erwähnt, dass Generalisierungen schnell ihr Ziel verfehlen können. Dies zeigt sich zum Beispiel an der begrifflichen Fassung der Informationsgesellschaft. Das bestimmende Merkmal liegt nicht unbedingt in der Zunahme und im Komplexitätszuwachs verfugbarer Informationen. Vielmehr dürften die Veränderungen darin bestehen, „daß immer mehr gesellschaftliche Strukturen durch Entscheidungen erzeugt und durch Entscheidungen geändert werden können“(Luhmann 1996a: 17), mit der Folge, dass Entscheidungen informativ zur Kenntnis genommen und in den Zusammenhang anderer Entscheidungen gestellt werden müssen.

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  32. „Die Organisation ist virtuell in dem Sinne, daß sie sich selbst unter Rückgriff auf anderes aus den Unterscheidungen schafft, die sie beschreiben.“(Baecker 1999: 133).

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  33. Ein virtuelles Produkt ist ein Produkt, „das unter Einsatz elektronischer Speicher- und Übertragungsapparaturen erst im Moment des Abrufs seine konkrete Gestalt mit allen spezifisch angeforderten Eigenschaften annimmt“(Brosziewski 1998: 88).

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  34. Vielfach wird die Unterscheidung von Organisation und Unternehmen einfach ignoriert. Folglich bleibt auch unbeantwortet, ob Virtualisierung sich auf das Unternehmen oder auf die Organisation bezieht (siehe unter anderem Scholz 1996; Hedberg et al. 1997; Shen 2000).

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  35. Längst wird die Frage formuliert, wie viel Organisation eine Organisation eigentlich noch braucht (Baeckerl997).

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  36. In den global ausgreifenden Unternehmensnetzen „sind Produkte das Ergebnis internationaler Zusammenarbeit. Was zwischen den Staaten gehandelt wird, sind weniger Fertigprodukte als spezielle Dienstleistungen auf den Gebieten der Problemlösung (Forschung, Produktgestaltung, Fabrikation), Problemidentifizierung (Marketing, Werbung, Kundenberatung) und Vermittlung (Finanzierung, Suche nach Vertragspartnern, Vertragsabschlüsse) sowie gewisse Routinekomponenten und -dienst-leistungen, die allesamt zwecks Wertschaffung kombiniert werden“(Reich 1993: 128).

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  37. Obwohl die neuen Informationstechnologien die Entstehung virtueller Unternehmen begünstigen, wirken sie nicht zugleich konstitutiv (vgl. Hedberg et al. 1997: 198ff.).

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  38. Die Unternehmung benötigt „ein hocheffizientes System zur Nutzung von Markt- und Kundendaten, muß dieses mit den neuesten Entwicklungsmethoden und einer rechnergesteuerten Fertigung verbinden und schließlich die daraus resultierenden Betriebsabläufe mit qualifizierten Mitarbeitern so betreiben, daß auch die Zulieferer, die Abnehmer im Groß- und Einzelhandel sowie die Endverbraucher in das Netz eingebunden werden“(Davidov/Malone 1993: 16).

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  39. Die Betriebswirtschaftslehre sieht in der erstmaligen Nutzung einer (technischen, produktions-oder verfahrensorientierten) Neuerung den Fall von Innovation, obwohl schon im Begriff der Neuerung die Erstmaligkeit mit aufgeführt wird. Etwas allgemeiner gehalten, kann unter Innovation ein kontrainduktiver Entscheidungsprozess verstanden werden, “der anders entscheidet, als zu erwarten wäre, und dadurch Erwartungen ändert“(Luhmann 1991e: 373). Unerheblich ist dabei, ob die Änderungen der Erwartungen beabsichtigt waren. „Innovation ist Strukturänderung, aber nicht notwendigerweise Programmänderung, nicht notwendigerweise Reform und erst recht nicht notwendigerweise Verbesserung.“(ebenda) Wichtig in diesem Zusammenhang ist der durch Ereignisse ausgelöste Zustand, der, als Entscheidung charakterisiert, Folgeereignisse überraschend verändert.

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  40. Soziale Innovationen sind mit sozialem Wandel nicht identisch. Sie bilden vielmehr eine Teilmenge von Prozessen des sozialen Wandels (Zapf 1994: 32). Besonderes Kennzeichen für Innovation ist, dass neue Wege bisheriger Problemlösungsverfahren, welche für sozialen Wandel folgenreich sind, eingeschlagen werden.

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  41. „Technikgestaltung vollzieht sich in sozialen Netzwerken, in denen Akteure durch Aushandlung und wechselseitige Abstimmung Resultate erzeugen, die für den Verlauf der Technikentwicklung folgenreich sind. Alternativen können sich nur durch eine Veränderung oder Erweiterung der sozialen Netzwerke ergeben, also durch das Hinzutreten weiterer Spieler, die andere Interessen verfolgen. Der Erfolg von Alternativstrategien hängt jedoch ebenfalls davon ab, ob es gelingt, eine operationale und soziale Schließung eines alternativen Netzwerks zu erreichen.“(Weyer 1997: 147).

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  42. Einwände gegen den Befund einer sich ausbreitenden Weltökonomie betonen, dass man nur in der Triade Nordamerika, Japan und Europa von einer zunehmenden Verflechtung der Aktivitäten und von einem Anstieg der Handelsströme sprechen könne. So betrugen die Beiträge der Schwellenländer zur weltweiten Produktion 1994 gerade einmal 9,5% (Schienstock 1997: 71). Zudem ist festzuhalten, dass selbst in der Triade die Globalisierungsprozesse nicht in allen Bereichen gleichermaßen verlaufen. Große Unterschiede können zwischen einzelnen Branchen wie auch in der Art einzelner unternehmerischer Strategiesetzungen beobachtet werden.

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  43. Mitte der 80iger Jahre, als sich die Welt nur langsam veränderte, konnten große Unternehmen überleben, denn sie mussten nicht schnell reagieren können. Heute ist die Welt schnelllebig geworden, das heißt die damaligen Unternehmensstrukturen sind heute nicht mehr flexibel genug. Deswegen reorganisieren sich Großunternehmen wieder zu kleineren Einheiten, die miteinander neu zu verbinden sind. Beispielsweise werden 50% der US-Exporte von Unternehmen mit weniger als 19 Mitarbeitern bewerkstelligt, nur 7% der Unternehmen haben mehr als 500 Mitarbeiter, das bedeutet: die ‘Kleinen’ bestimmen den Markt (Naisbitt 1994: 13ff.).

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  44. Die Bildung regionaler Cluster ist an Voraussetzungen geknüpft (Schienstock 1997: 81): Vertrauen als Basis für vertikale und horizontale Austauschprozesse; vertikaler Austausch: Technologietransfer, gegenseitige Dienstleitungen werden erbracht (Organisationsberatung, Training und Technikentwicklung, qualifizierte Arbeitskräfte und technologisches Know-how).

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  45. „Funktionale Differenzierung ist, so gesehen, nicht die Bedingung der Möglichkeit von Systemoperationen, sondern eher die Möglichkeit ihrer Konditionierung. Daraus ergibt sich zugleich eine Systemdynamik, die zu extrem ungleichen Entwicklungen innerhalb der Weltgesellschaft führt.“(Luhmann 1997: 811).

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  46. An dieser Stelle ist eine Einschränkung zu machen, die wir aber nicht weiter verfolgen können. Die Vernetzung von Globalem und Lokalem dürfte nur dann zu konstatieren sein, wenn die Funktionssysteme in irgendeiner Weise tangiert sind, sei es als Umwelt oder als System. Und Globalisierung meint genau und nur diese Relevanz der Weltgesellschaft.

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  47. Mit der regionalen Differenzierung einzelner Subsysteme der Gesellschaft scheint die Zentrum/Peripherie-Unterscheidung als „Globalisierungsbegriff der alten Welt“veraltet (Stichweh 1998: 353).

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  48. Unter einem Industriecluster kann eine „an einen bestimmen Raum gebundene Konstellation von ähnlichen, voneinander abhängigen oder komplementären Unternehmen, die enge Geschäftsverbindungen haben und in einem intensiven Kommunikations- und Informationsaustausch stehen“, verstanden werden (Schienstock 1997: 80). Die ein gemeinsames Cluster bildenden Unternehmen „nutzen gemeinsam eine spezialisierte Infrastruktur, ihnen eröffnen sich gemeinsame Chancen und sie sind von den gleichen Gefahren bedroht.“(ebenda).

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  49. Vor allem mit den Anforderungen themen- wie unternehmensübergreifender Konzepte von Gruppenarbeit, Qualitätszirkeln, Projektarbeit und abteilungs- oder betriebsübergreifender Kooperationen kommen die auf fachliche Spezialisierung ausgelegten und in den Beruf eingebauten inhaltlich und statusförmig angelegten Sicherheitsversprechen kaum noch mit. Die am Beginn des Erwerbslebens stehende standardisierte Fach- und Berufsausbildung kann dem raschen wirtschaftlichen und technisch-organisatorischen Wandel kaum gerecht werden. Erschwerend wirkt die auf fachliche Thematiken abstellende Ausbildung, weil kommunikative beziehungsweise organisatorische Kompetenzen, die für „den Umgang mit neuen Organisations- und Koordinierungsformen“erforderlich sind, kaum ausgebildet werden können (Heidenreich 1998: 338).

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  50. Innovationsnetzwerke sind kognitiv und normativ verankerte Reziprozitätsbeziehungen, die zwischen Unternehmen, Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen und politisch-administrativen Instanzen entstehen, „insofern sie die Rekombination technischen Wissens und die Entwicklung und gesellschaftliche Einbettung neuer Technologien erleichtern“(Heidenreich 1997c: 199).

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  51. „Beispiele für solche Brückeninstitutionen sind etwa Wissenschaftsstädte, die die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft erleichtern sollen, oder Akademien für Technikfolgenabschätzung, die einen Diskurs über neue Technologien initiieren und so die gesellschaftliche Einbettung neuer Technologien erleichtern können. Auch produktionsnahe Dienstleistungsunternehmen (Softwarehäuser, Unternehmensberater, Finanzdienstleister etc.) können als ‘Wissensbrücken1 zwischen verschiedenen Unternehmen fungieren, indem sie Logistik-, Marketing-, Controlling- oder Managementfunktionen von Industrieunternehmen übernehmen und gezielt optimieren. Auch staatliche Wirtschaftspolitik kann Projekte initiieren, an denen Akteure aus den unterschiedlichsten Kontexten in eine gemeinsame Aufgabe eingebunden werden.“(Heidenreich 1997c: 199).

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  52. Siebert (1999) sieht ähnlich den hier vorgetragenen Argumenten Entstehungsgründe von Netzwerken vor allem durch einen verstärkten Innovationswettbewerb, Zeitwettbewerb, Qualitätswettbewerb, sowie Preis- und Kostenwettbewerb.

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  53. Am Beispiel der American Airlines (AL) erläutert D’Aveni (1995) das Entstehen eines Hyper-wettbewerbs in der Luftfahrtindustrie. Er behauptet unter anderem, dass AL an dessen Entstehung maßgeblich beteiligt war, mit Folgen für deren spätere Wettbewerbsfähigkeit. Folgende Aktivitäten von American Airlines haben den Wettbewerb entfacht: Als erfolgreiches Spiel hat sich die Strategie bewährt, temporäre Vorteile zu generieren. Die Schnelligkeit, mit der immer neue Serviceangebote den Kunden bereitet wurden, hat die Konkurrenz dazu gezwungen, nachzuziehen, zu imitieren, ohne dass sie in die Lage versetzt wurden, schneller zu sein. Wurde eine Leistung imitiert, hat AL schon wieder eine neue Innovation produziert. Das Szenario umfasst folgende Stationen (ebenda: 23): 1981 wurde das Vielfliegerprogramm Advantage durch das Computerreservierungsprogramm SABBLE unterstützt, so dass die Bonusmeilen der Vielflieger aufgezeichnet werden konnten. Andere zogen nach. Doch es stand bereits ein neues Paket bereit, eine Kombination aus Flügen, Mietwagenkilometern und Hotelreservierungen. 1987 wurde mit der Citibank eine Kreditkarte etabliert, mit der es möglich wurde, Vielfliegerpunkte zu sammeln. Weitere Vergünstigungen bot dann die Gold Card. 1990 wurden weitere Nutzungsmöglichkeiten der Bonuspunkte eröffnet (Rabatte für Autos, Computer-Finanzdienstleistungen und so weiter). Der Komfort wurde besonders bei Langstrecken-flügen erhöht (geräumige Sitze, persönliche Videogeräte, preisgekrönte Weine). Dennoch, so schreibt der Autor, ist in der Branche ein Preiswettbewerb entbrannt. So kommt es nicht überraschend, dass AL dem schärfer werdenden Preisdruck der Konkurrenten Southwest Airlines und Reno Air nur noch wenig entgegenzusetzen hatte. Der Autor schreibt das dem Aspekt zu, dass AL anscheinend nicht schnell genug zum nächsten Wettbewerbsvorteil gesprungen ist.

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  54. Branchen können unterschieden werden, je nach dem, wie Lokalisierungs- und Globalisierungsvorteile sortiert sind (siehe Osterloh/Weibel 1996: 130ff.).

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  55. Porter (1992: 360) führt unter anderem folgende Auslöser für die Entstehung eines weltweiten Wettbewerbs auf: gestiegene Betriebskostenersparnisse, geringere Transport- und Lagerkosten, rationalisierte Vertriebskanäle, veränderte Faktorpreise, verminderte staatlich oder regional gezogene Barrieren sowie die Annäherung ökonomischer beziehungsweise anderer sozialer Bedingungen.

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  56. „Aus der Warte multinationaler Unternehmen beinhaltet dieser weltwirtschaftliche Integrationsschub [die Öffnung Osteuropas wie auch der Märkte in China oder Indien; Anmerkung J.A.] einen Doppeleffekt. Einerseits hat der Weltmarkt für potentielle Finanzplätze und Industriestandorte eine enorme Weiterung erfahren. Andererseits drängen vor allem in den ehemaligen Leitsektoren des fordistischen Kapitalismus neue Wettbewerber auf den Weltmarkt, deren Fähigkeit, hochwertige Produkte bei relativ niedrigen Arbeitskosten herzustellen, wenigstens indirekt zu einer Herausforderung für etablierte Champions aus den alten Industrieländern wird. Unter den Bedingungen von Überkapazitäten und einem auf alle Faktoren ausgeweiteten Verdrängungswettbewerb in wichtigen Branchen (Autoindustrie) entsteht eine Sogwirkung, die auch und gerade etablierte Schlüsselunternehmen zwingt, in der internationalen Ökonomie nach Möglichkeiten zur Nutzung komparativer Vorteile zu suchen.“(Dörre/Elk-Anders/Speidel 1999: 4).

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  57. Unternehmen können überlegen, ob sie die internationale Ausweitung ihrer Aktivitäten über Lizenzvergabe, Kooperation mit anderen Unternehmen, durch Direktinvestitionen oder einfach durch Exporte vornehmen wollen (vgl. Porter 1992: 347ff). Aber, um nicht missverstanden zu werden: Die Streubreite zwischen Globalisierung und Regionalisierung soll nicht unterschlagen werden. Wie global und international übergreifend Branchen sind, beziehungsweise Unternehmen agieren, variiert unter anderem je nach der Beschaffenheit von Industriezweig, Markt und Unternehmenskonkurrenz (vgl. Bartlett 1989).

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  58. Andere Gründe für eine Veränderung unternehmerischer Ausrichtung hin zu internationalen Entwicklungen sind vielfältig (Dörre 1996a: 22). Es geht um Anschluss an technologische Entwicklungen beziehungsweise um den Versuch, durch Beteiligung oder Aufkauf neue Märkte zu eröffnen oder sich überhaupt Marktzugang zu verschaffen.

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  59. „Firmen und Betriebsräte kümmern sich aufgrund der zunehmenden globalen ökonomischen Effekte immer weniger um die bereits abgeschlossenen Tarifverträge. Neue Tarifverträge nehmen die Gestalt “à la carte“an, das heißt, die Tarifparteien verständigen sich nur noch darauf, Metaregeln festzulegen, die auf der Betriebsebene spezifiziert und umgesetzt werden. Sowohl die in den Gewerkschaften verzeichnete Austrittswelle (…) als auch die zunehmende Orientierung der Tarifpolitik an den Betrieben führt dazu, dass das System der Industriegewerkschaften im Rahmen der zunehmenden Globalisierung des Wettbewerbs unter Druck gerät.“(Weber 1994b: 13f.).

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  60. Der Wettbewerb ändert sein Gesicht. Es geht nicht mehr nur um die Erhaltung von Vorteilen. Es geht auch um die Zerstörung von Wettbewerbsvorteilen. Es kann somit von einer Schwerpunktverlagerung im strategischen Management gesprochen werden (D’Aveni 1995: 401). Zu den dynamischen Faktoren (Eskalationstypen) kommen noch verschärfende Faktoren hinzu: global verteilte Informationsverarbeitung und die den Wettbewerb anheizenden Technologieschübe.

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  61. Die in der Umwelt von Unternehmen wahrgenommenen Turbulenzen, Dynamiken sowie der Komplexitätsdruck, dem sich Organisationen ausgesetzt sehen, bringen ein explosionsartig anwachsendes Angebot an Konzepten und Theorien mit sich. So nimmt es nicht wunder, dass ‘neue’ Konzepte wie organisationales Lernen ebenso wie Wissensmanagement als radikalisierte Versionen klassischer Veränderungsbemühungen erscheinen, die anzeigen sollen, dass die „Fähigkeit zu lernen, sich zu verändern […] heute als zentraler, wenn nicht gar als der unternehmerische Erfolgsfaktor“zu bezeichnen ist (Krebsbach-Gnath 1996: 3).

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  62. Es hat den Anschein, als ob „die alten Organisationen mit ihrer Festlegung auf Hierarchie, langfristige Planung, routinisierte Entscheidungen und standardisierte Produkte“(Baecker 1995: 211) unter Bedingungen turbulenter und instabiler Märkte, dem Ende der standardisierten Massenproduktion, unter Bedingungen dynamischer Technologieentwicklungen nicht mehr überlebensfähig sind.

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  63. Jedoch bringen die als fortschrittlich und effizienzsteigernd gepriesenen Technologien nicht nur Vorteile, sie beinhalten auch neue Formen der Komplizierung organisationaler Abläufe. Sie bringen neue Undurchschaubarkeiten, Unsicherheiten sowie Unbeherrschbarkeiten mit sich; es entsteht quasi eine neue Form von Komplexität, die ein zentrales Managen und Kontrollieren fast unmöglich macht. Es entstehen neue Formalisierungsprobleme (Wehrsig/Tacke 1992).

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  64. Der Virtualisierung von Unternehmen beziehungsweise deren zunehmender Vernetzung sollen von Gewerkschaftsseite so genannte Netzräte zur Seite gestellt werden (Bühl 1997: 230). Nur so sei der Individualisierung der neuen Selbstangestellten beizukommen.

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  65. Nur selten findet man nähere Erläuterungen die klären, was unter Arbeitsgesellschaft eigentlich zu verstehen sei. Ein Vorschlag wurde vom Vorbereitungsausschuss für den 21. Deutschen Soziologentag (1982: 13) unterbreitet, wonach sich eine Arbeitsgesellschaft daraus herleitet, dass (1) der überwiegende Teil der Bevölkerung seine Stellung durch Erwerbsarbeit definiert, (2) institutionalisierte Werte und Normen durch Arbeit bestimmt werden und (3) ein (wenn nicht der) zentrale/r gesellschaftliche/r Konflikt um Herrschaftspositionen und Fortschrittsmaßstäbe durch Vertreter von Kapital und Arbeit ausgetragen und wohlfahrtsstaatlich vermittelt wird.

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  66. Ein ausgearbeiteter Relevanzbegriff findet sich bei Markowitz (1982).

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  67. Das Auftreten als Arbeitskraftunternehmer ist alles andere als selbstverständlich (Voß/Pongratz 1998: 143f.): „Die Nutzung der alltäglichen Aktivitätspotentiale für die Produktion und Vermarktung des Arbeitsvermögens hängt von einsetzbaren Ressourcen der Person ab: nicht nur von berufsfachlichen Qualifikationen, sondern von allen individuell verwertbaren Potentialen, vom Geldvermögen über soziale Netzwerke und Kontakte, Alltagstechnik, Wohnraum beziehungsweise Wohnungsund Grundbesitz bis hin zur Arbeitsleistung weiterer Personen (Lebenspartner, Freunde, Verwandte, vielleicht auch entlohnte Arbeitskräfte).“

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  68. Selbst die Industriesoziologie kann sich mittlerweile für den Gedanken erwärmen, dass der Arbeitgeber beziehungsweise der Kunde definiert, „was Arbeit ist. Daran ist so viel richtig: Was immer als Arbeit gilt, ist das Ergebnis eines sozialen Definitionsprozesses“(Kocyba 2000: 43).

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  69. In virtuellen Unternehmen wird der Status des Arbeitnehmers mittlerweile zum rechtlichen Problemfall (vgl. Linnenkohl 1998: 150).

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  70. Die Gesellschaft hat als Reaktion auf missglückte Karrieren von Individuen das System der sozialen Hilfe (Wohlfahrtseinrichtungen, Sozialberatung und Betreuung, wohlfahrtsstaatliche Zahlungen) und auf Regionen bezogen Maßnahmen der Entwicklungshilfe etabliert.

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  71. Inklusion der Menschen in die Gesellschaft erfolgt nicht nur über Wirtschaft oder Arbeit, was dann ja hieße, Wirtschaft dominant zu setzen und andere Funktionssysteme als sekundär zu betrachten. Eine tiefgründigere Analyse benötigt natürlich den Blick auf die bedeutsamen Inklusions- und Exklusionsmechanismen in den Teilsystemen der Gesellschaft, was dann die Betrachtung der strukturellen Kopplungsverhältnisse zwischen den Teilsystemen mit einschließen müsste (siehe hierzu Luhmann 1997: 92ff, 776ff.; Stichweh 1997: 127ff.).

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  72. Die Republik China ist besonders drastisch vom Strukturwandel betroffen. Für das Jahr 1998 registrierten offizielle Stellen eine Zahl von ca. 17 Millionen Arbeitslosen. Forscher an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften geben für das Jahr 2000 eine Arbeitslosenzahl um die 174 Millionen an (Die Zeit, Nr. 25., Februar 1999: 10). Für Indien werden ebenfalls katastrophale Zahlen erwartet, vor allem wenn es zutrifft, dass zu Beginn des laufenden Jahrtausends, wie die Direktorin der indischen Research Foundation for Science, Technology and National Resource Policy, Vandana Shiva, befürchtet, mehr als 95% der Landbevölkerung keine Arbeit mehr haben werden (Rifkin 1997:212).

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  73. Die Organisationen waren bisher „Voraussetzung dafür, mit relativ wenigen Expertenrollen (‘Arbeitgeber’) einem riesigen Publikum ökonomischer Laien (‘Arbeitnehmer’) erwerbsseitig die Inklusion in das Funktionssystem Wirtschaft zu ermöglichen“(Markowitz 1997: 133f.).

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  74. „Wir müssen zuerst einmal anerkennen, dass die Zukunft nicht im gesicherten, dauerhaften, vollzeitigen Lohnarbeitsplatz liegt, sondern in der Wechselbeziehung von immer kürzeren Perioden bezahlter Arbeit und immer längeren Perioden freier Selbsttätigkeit.“(Gorz 1998: 18).

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  75. An dieser Stelle geht es nicht nur um Politik. Gemeint sind insbesondere auch die Systeme der Familie, der Erziehung und Bildung, der Beratung und der sozialen Hilfe.

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  76. „Die Grundlage der gegenwärtigen Wirtschaftsverfassung — also: mehrere Komplementär- oder Publikumsrollen auf eine Expertenrolle — wird sich im erforderlichen Umfang nicht halten lassen.“(Markowitz 1997: 135) Die Orientierung des Verhaltens an den Vorgaben der Experten wird in vielen Fällen nicht mehr ausreichen.

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  77. Eine Beschreibung, die das Problem einer Supercodierung thematisiert, scheint dem Theorem der funktionalen Differenzierung zu widersprechen. Wenn die Gesellschaft als funktional differenziert begriffen wird, dann kann es (eigentlich) keinen überlagernden Supercode geben (siehe hierzu Stichweh 1997). Betrachtet man das Phänomen der Supercodierung der Gesellschaft durch Inklusion und Exklusion als das kommende Zukunftsproblem, das die Strukturen und Personen der modernen Gesellschaft vor kaum überschaubare Probleme stellt, wäre zu fragen welche Folgen für die primäre Differenzierungsform der Gesellschaft zu erwarten sind.

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Aderhold, J. (2004). Veränderungstrends der modernen Gesellschaft: Globalisierung, Virtualisierung und Innovation. In: Form und Funktion sozialer Netzwerke in Wirtschaft und Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83386-0_2

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