Zur Methode der empirischen Untersuchung

Zusammenfassung

Ausgehend von den theoretischen Überlegungen der ersten beiden Kapitel soll nun im folgenden empirisch nach Faktoren und Momenten gesucht werden, welche das Gelingen einer lebenslangen monogamen Ehe unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen fördern oder sichern können. Im Kapitel 2 ist deutlich geworden, dass zwar die Ehe für die heutigen Menschen eine große Bedeutung hat — in verschiedener Hinsicht sogar eine größere als in traditionalen Gesellschaften —, dass aber gleichzeitig eine lebenslange monogame Beziehung in unserer Gesellschaft ein sehr anspruchsvolles, schwieriges und bisweilen fast unmöglich erscheinendes Unternehmen darstellt. Warum nun gibt es trotz dieser Schwierigkeiten noch so viele lebenslange Ehen, und wie kommt deren Stabilität zustande? Der zentrale Ertrag des Kapitels 3 besteht darin, dass institutionelle und außerhalb der ehelichen Beziehung selbst liegende Sicherungen der Ehestabilität, die in traditionalen Gesellschaften eine wichtige Rolle spielen, heute deutlich an Kraft und Bedeutung verloren haben. Nach den Ursachen der Ehestabilität unter posttraditionalen Bedingungen muss daher innerhalb der ehelichen Paarbeziehung selbst gesucht werden. Eine solche Suche nach Gründen der Ehestabilität auf der Ebene der ehelichen Beziehung stellt die vorliegende Studie dar. Was veranlasst moderne Menschen, trotz aller Widrigkeiten und angesichts der freien Wählbarkeit von Alternativen, dauerhaft an einer Ehe festzuhalten?