Zusammenfassung
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert wird in der Bundesrepublik Deutschland das Vollbeschäftigungsziel verfehlt, über weite Strecken sogar sehr weit. Aber die permanent und seit der deutschen Vereinigung besonders hohen Arbeitslosenzahlen sind nur eine und vielleicht nicht einmal die wichtigste Seite der Veränderung des Arbeitsmarktes in den vergangenen Jahrzehnten. Die andere, langfristig wahrscheinlich sogar bedeutendere Seite stellt die qualitative Entwicklung der Beschäftigungsverhältnisse und -biographien dar. Quantitative und qualitative Aspekte wirken zusammen und lassen langsam aber sicher das zur Vergangenheit werden, was sich treffend mit dem Begriff der ‚traditionellen Vollbeschäftigung‘ bezeichnen lässt. Traditionelle Vollbeschäftigung, deren Ende Mitte der 70er Jahre begann, war nicht einfach dadurch gekennzeichnet, dass alle irgendeine bezahlte Arbeit finden können. Tatsächlich herrschte Vollbeschäftigung in einem bestimmten Typus von Beschäftigungsverhältnis. Es handelte sich um vollzeitige, arbeits- und sozialrechtlich sowie tarifvertraglich erfasste Beschäftigung, die zudem in einem Betrieb möglichst lange und kontinuierlich ausgeübt wurde.1
„Eines der Grundrechte des Menschen ist das Recht auf Arbeit. Es kann nur durch Vollbeschäftigung verwirklicht werden“ (DGB 1977: 3).
„Vollbeschäftigung, Verteilungsgerechtigkeit und mehr Lebensqualität sind für die Gewerkschaften die wichtigsten Ziele ökonomischen Handelns“ (DGB 1996a: 16).
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Bleses, P., Vetterlein, A. (2002). Einführung: Gewerkschaften und die Vollbeschäftigung. In: Gewerkschaften ohne Vollbeschäftigung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83378-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83378-5_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13854-1
Online ISBN: 978-3-322-83378-5
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