Zusammenfassung
Im Krieg, so lautet ein altes Sprichwort, schweigen die Musen. Dass das Gegenteil wahr ist, beweist die Literaturgeschichte aller Jahrhunderte. Denn auch wenn selten Autoren während eines Krieges über denselben geschrieben und veröffentlicht haben, so ist doch zugleich der Krieg selber in all seinen Formen von Homers Ilias (700 c.C.) über Wolfram von Eschenbachs Parzival (1200/1210),Grimmelshausens Simplicissimus (1668), Gleims Preußische Kriegslieder (1758), Kleists Hermannsschlacht (1810/21) und Plieviers Des Kaisers Kulis (1930) bis zu Erich Frieds Vietnam-Gedichten (etwa in und Vietnam und, 1966) eines der konstantesten und am häufigsten aufgegriffenen Themen der Literatur. Gleiches gilt für den Journalismus: Da immer schon kaum eine Nachricht für die Bevölkerung wie für die Herrschenden eines Landes wichtiger sein konnte als die über Sieg oder Niederlage der eigenen Truppen, waren Kriegszeiten stets Hochzeiten des Nachrichtenbedarfs (vgl. Richter 1999: 58), auch wenn die Nachrichtenübermittlung oft mit den verschiedensten Formen der Zensur zu kämpfen hatte.
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Literatur
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Birgfeld, J. (2003). Möglichkeiten und Grenzen literarischer Kriegsberichterstattung. In: Blöbaum, B., Neuhaus, S. (eds) Literatur und Journalismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83377-8_14
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