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Zusammenfassung

Im Kaiserreich war der SonderwegbegrifF meist positiv besetzt. Rechtsextremistische, zum Teil aber auch liberalkonservative Denker betonten die deutsche Einzigartigkeit und die Besonderheit des deutschen Schicksals. Als negativer Bezugspunkt galten die wesdichen Demokratien. Sozialdemokraten gingen bereits damals in Opposition zur vorherrschenden Ansicht von einer deutschen Fehlentwicklung aus. Eine Zuspitzung der Argumentation der Befürworter eines deutschen Sonderwegs brachte der von vielen als ein Kampf der Kulturen angesehene Erste Weltkrieg. Die Anhänger der „Ideen von 1914“ glaubten vor allem im politischen Bereich unüberbrückbare Unterschiede zwischen Deutschland und Großbritannien zu erkennen.1 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Pluszeichen vor dem Sonderwegbegriff durch ein Minuszeichen ersetzt. Das Vorbild waren nun die westlichen Demokratien, das Schreckbild das Dritte Reich als düsteres Ende eines deutschen Irrwegs. Die Impulse für die Deutung deutscher Geschichte als Sonderweg gingen von Werken der amerikanischen Sozialwissenschaft aus, in denen von einer Abweichung Deutschlands von den westlichen Normen die Rede war.2

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Literatur

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Kailitz, S. (2001). Geschichtsdeutungen bei linken und rechten Demokraten. In: Die politische Deutungskultur im Spiegel des „Historikerstreits“. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83371-6_4

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-13701-8

  • Online ISBN: 978-3-322-83371-6

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