Skip to main content

Konflikte und Loyalitätsbeziehungen in der Koalition von SPD und Bündnis’90/Die Grünen in Nordrhein-Westfalen: Die Auseinandersetzung um Garzweiler II

  • Chapter
Book cover Amtsträger in der Parteiendemokratie
  • 86 Accesses

Zusammenfassung

Im Januar 1998 entschied sich der Parteitag von Bündnis’90/Die Grünen1 in Nordrhein-Westfalen trotz der im Dezember 1997 durch den Wirtschaftsminister erteilten Genehmigung des Rahmenbetriebsplans für den Braunkohlentagebau Garzweiler II mit knapper Mehrheit für die Fortsetzung der rot-grünen Koalition. Die grüne Umweltministerin und die Befürworter der Koalition in der Landtagsfraktion und im Landesvorstand erreichten damit eine Abkehr des Parteitages von den Beschlüssen vorheriger Parteitage der Grünen. In der SPD gab es nur eine kleine Minderheit, die den Tagebau nicht befürwortete und infolgedessen unter erheblichem Druck der Partei- und der Fraktionsführung stand. Darüber hinaus brachte die neue Koalition nach langer Alleinregierung der SPD veränderte Loyalitätskonflikte und Machtverhältnisse mit sich.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Seit Januar 1993 heißt die Partei „Die Grünen“ offiziell Bündnis’90/Die Grünen. In dieser Arbeit werden neben der offiziellen auch die üblichen Bezeichnungen „die Grünen”, „grün“ verwendet.

    Google Scholar 

  2. Bezirksregierung Köln: Braunkohlenplan Garzweiler II. Textliche Darstellung und Erläuterungs-bericht, Köln 1995 (im Folgenden: Braunkohlenplan Garzweiler II), S. 91.

    Google Scholar 

  3. Plenarprotokoll des Landtags NRW, 11/159, 30.3.95, S. 19965.

    Google Scholar 

  4. Plenarprotokoll des Landtags NRW, 11/159, 30.3.95, S. 19970.

    Google Scholar 

  5. Vgl. Salzwedel (1999), S. 282. Zur durch den Braunkohlenplan begrenzten Kompetenz des Umweltministeriums in wasserrechtlichen Fragen vgl. insbesondere ebd., S. 187f.

    Google Scholar 

  6. Plenarprotokoll des Landtags NRW, 11/39, 24.9.91, S. 4469f. (Vesper), 4497f. (Mai), 4506 (Busch); Höhn (1995), S. 13; Plenarprotokoll des Landtags NRW, 11/159, 30.3.95, S. 19962 D19964 D (Mai).

    Google Scholar 

  7. Plenarprotokoll des Landtags NRW, 11/159, 30.3.95, S. 19979 A.

    Google Scholar 

  8. FAZ, 31.5.95; Feist/Hoffmann (1996), S. 268: Landesweit errangen die Grünen 10% der Stimmen, in Titz 11%, in Jüchen 11,5%, in Erkelenz 16,1 und in Mönchengladbach 11,6% der Zweitstimmen.

    Google Scholar 

  9. In der SPD galt die sogenannte „Kohlevorrangpolitik“ als Leitlinie, vgl. Biegler/Frey/ Kleinfeld (1997), S. 411; Düding (1998), S. 214. vgl. Nitschmann (1995), S. 19f., 24.

    Google Scholar 

  10. Vgl. von Alemann/Heinze/Schmid (1998), S.2; Klönne (1985), S.

    Google Scholar 

  11. wurde der letzte Atomreaktor in NRW vom Netz genommen, zum Ausstieg der NRW-SPD aus der Kernenergie vgl. Düding (1998), S. 226ff.; Rudolph (1993), S. 280, 282f. vgl. auch Landesentwicklungsbericht NRW, S. 44.

    Google Scholar 

  12. SZ, 16.5.95; SZ, 17.5.95; FAZ, 3.7.95; vgl. Nitschmann (1995), S. 64f. Vgl. Interview mit F. Müntefering, in: spw, Heft 84, Juli/August 1995, S. 6.

    Google Scholar 

  13. Die Zeit, Nr. 26, 23.6.95. Zu den Details der Koalitionsverhandlungen um Garzweiler II vgl. Nitschmann (1995), S. 44ff., 52ff., 58ff.; Die Zeit, Nr. 23, 2.6.95.

    Google Scholar 

  14. Vgl. Nitschmann (1995), S. 54; Spiegel, Nr. 25, 19.6.95.

    Google Scholar 

  15. Spiegel, Nr. 25, 19.6.95; Die Zeit, Nr. 26, 23.6.95; Die Zeit, Nr. 30, 21.7.95; vgl. Nitschmann (1995), S. 57, 59ff.

    Google Scholar 

  16. Vgl. Nitschmann (1995), S. 62, S. 64; Spiegel, Nr. 25, 19.6.95.

    Google Scholar 

  17. Die SPD versuchte vielmehr das Ressort zu verkleinern und die Zuständigkeit für die Raumordnung abzutrennen. Zum Streit um den Ressortzuschnitt vgl. FAZ, 29.6.95; FAZ, 30.6.95; FAZ, 1.7.95; FAZ, 3.7.95

    Google Scholar 

  18. Die Koalitionsvereinbarung wurde erst in Kevelaer verteilt. Der Parteitag wurde gleich zu Beginn für eine einstündige Lesepause unterbrochen, vgl. LDK Kevelaer 1995, Protokoll.

    Google Scholar 

  19. So Gerd Mai, Abgeordneter aus der Region, auf dem Parteitag, vgl. Nitschmann (1995), S. 66.

    Google Scholar 

  20. Vgl. Interview mit R. Appel, Anhang, S. 282; Kleinert (1992b), S. 59, 65, 69; Raschke (1993) bezeichnet den realpolitischen Flügel in NRW als „machtpolitisch schwach“, aber „konzeptionell stark”, S. 154.

    Google Scholar 

  21. Vgl. die in er Einleitung dargelegten Beispiele und insbesondere die Kritik eines ehemaligen aktiven grünen Politikers, vgl. Tiefenbach (1998), S. 41ff.

    Google Scholar 

  22. Vgl. Raschke (1993), S. 360f.; Wiesenthal (1985), S. 154. Zur generellen Schwäche der Parteivorstände vgl. Tiefenbach (1998), 88 Vgl. Raschke (1993), S. 574f.; Interview mit R. Priggen, Anhang, S. 296; Interview mit R. Appel, Anhang, S. 283. Zur Überlegenheit der Abgeordneten gegenüber Parteivorständen am Beispiel des Bundesvorstands vgl. Tiefenbach (1998), S. 36ff.

    Google Scholar 

  23. Vgl. Interview mit R. Priggen, Anhang, S. 299; vgl. auch Salomon (1994), S. 61, Welte (1994), S. 164. Knitter stellt eine Rangfolge der Medienaufmerksamkeit auf, bei der an erster Stelle die Regierung steht, es folgt die Fraktion und am Ende die Partei, ders. (1998), S. 337, 347.

    Google Scholar 

  24. Die örtliche Ebene war zunächst schwach, noch 1998 existierte in insgesamt 51 Kommunen kein Ortsverband. Die Dominanz der Kreisverbände ist auch Ausdruck der „basisdemokratischen“ Orientierung, vgl. Heinrich (1993), S. 493.

    Google Scholar 

  25. Bündnis 90/Die Grünen NRW: Statistik GRÜNE NRW, Brief 02, verantwortlich: Dr. Ruth Michels-Gebler und Dominik Kegel, Stand: 11. März 1998.

    Google Scholar 

  26. Seit 1994 gab es ca. 20 schwarz-grüne Bündnisse in NRW, u.a. in Mühlheim, Gladbeck und Herzogenrath im Kreis Aachen. Zum Teil wurden sie nach der Kommunalwahl 1999 erneuert. Vgl. von Alemann/Brandenburg (2000), S. 127.

    Google Scholar 

  27. Vgl. u.a. LDK Hamm, Protokoll, S. 3; Bündnis’90/Die Grünen NRW (Hrsg.): Protokoll Landesdelegiertenkonferenz in Borken, 18.-20. April 1997 (im Folgenden: LDK Borken 1997, Protokoll), S. 2f.

    Google Scholar 

  28. Vgl. Weite (1994); Klotzsch/Könemann/Wischermann/Zeuner (1989); Raschke (1993) bezeichnet die Vertretung im Parlament als notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für die Strukturierung eines Landesverbandes, S. 391.

    Google Scholar 

  29. Über den entsprechenden Prozess in Baden-Württemberg vgl. Weite (1994), S. 104.

    Google Scholar 

  30. Tiefenbach (1998), S. 41ff. schildert, wie bereits erwähnt, beispielhaft diesen Prozess.

    Google Scholar 

  31. Klönne (1985), S. 85f.; vgl. Biegler/Frey/Kleinfeld (1997), S. 416.

    Google Scholar 

  32. Gabriele Behler und Axel Horstmann formulierten diese Anforderung in einem Beitrag für die spw, vgl. Behler/Horstmann (1995), S. 15. Zur spw vgl. Kapitel II.2.3.4, Fußnote 101.

    Google Scholar 

  33. Vgl. Interview mit F. Farthmann, Anhang, S. 307. Schulze (1998), S. 22. Farthmann betont, die SPD sei schon vor Rau „die Partei der biederen Wasserträger` gewesen, ders. (1997), S. 183f.

    Google Scholar 

  34. Diese geringe inhaltliche Profilierung wurde von Parteilinken kritisiert. Gerade in der Koalition mit den Grünen forderten sie ein eigenständiges programmatisches Profil der Partei, vgl. Schulze (1998), S. 23; Interview mit S. Schulze, Anhang, S. 316f.; Rünker (1996), S. 11; vgl. Fußnote 141.

    Google Scholar 

  35. Interview mit S. Schulze, Anhang, S. 316. Franz Müntefering plante als neuer Landesvorsitzender offenbar eine Erweiterung des Teilnehmerkreises und eine Regelung dazu in der Satzung, vgl. Jobelius/Rünker (1998), S. 14.

    Google Scholar 

  36. Müntefering (1993), S. 313, 315. Vgl. Die Zeit, Nr. 21, 19.5.95.

    Google Scholar 

  37. Rau, Johannes: Aufbruch ins Jahr 2000: Wir setzen aus Erfahrung auf Emeuerung. Regierungserklärung vor dem Landtag Nordrhein-Westfalen am 13. September 1995, Hrsg.: Landesregierung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, S. 12.

    Google Scholar 

  38. SPD-Landesvorstand: NRW-SPD zum Garzweiler-Beschluß der Grünen: „SPD bleibt bei dem, was sie mit ihrem Koalitionspartner vereinbart hat“, Presse-Information Nr. 32, 20.4.1997.

    Google Scholar 

  39. Vgl. Steffens/Priggen: Brief, Dezember 1997.

    Google Scholar 

  40. Steffens/Priggen: Brief, Dezember 1997.

    Google Scholar 

  41. Priggen: Brief an die Kreisverbände 1998.

    Google Scholar 

  42. Mai: Argumente für Regierungsverantwortung 1998, S. lf. Ähnlich argumentierten auch M. Vesper und R. Priggen.

    Google Scholar 

  43. Interview mit R. Appel, Anhang, S. 281; vgl. auch Appel (1997)

    Google Scholar 

  44. Vgl. G. Nacken, M. Vesper, B. Höhn, Reden, LDK in Hamm, 16.3.1996. Vgl. S. 184, 186, 189, 192 und 217.

    Google Scholar 

  45. Wie auch B. Steffens, die ebenfalls das Ende der Koalition befürwortete, vgl. D. Kreutz, Rede, LDK Jüchen, 17.1.98; Steffens (1998).

    Google Scholar 

  46. Farthmann (1997), S. 53; Interview mit F. Farthmann, Anhang, S.

    Google Scholar 

  47. Vgl. Interview mit F. Farthmann, Anhang, S. 303f; FR, 1./8.5.97; Farthmann (1997), S. 29ff., 156ff. 340 Dies galt zunächst besonderes für die Bundespartei, Farthmann (1997), S. 217f. Zur Niederlage gegen Rau, vgl. Farthmann (1997), S. 190.

    Google Scholar 

  48. Vgl. Rau: Erklärung zum Rahmenbetriebsplan 1997.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2001 Westdeutscher Verlag GmbH, Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

von Blumenthal, J. (2001). Konflikte und Loyalitätsbeziehungen in der Koalition von SPD und Bündnis’90/Die Grünen in Nordrhein-Westfalen: Die Auseinandersetzung um Garzweiler II. In: Amtsträger in der Parteiendemokratie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83367-9_7

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83367-9_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-13663-9

  • Online ISBN: 978-3-322-83367-9

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics