Zusammenfassung
Bei der Untersuchung der „Zeit des politischen Entscheidens“ sollten zwei Fragen geklärt werden: Als Erstes wurde die Aussage, wonach es keine Zeit mehr für politische Entscheidungsfindungen gäbe, auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft. Zweifel kamen an der These verschiedener Autoren auf, die eine medial induzierte Entscheidungsfmdung in der Gegenwart ausgemacht haben. Auch die damit angenommene starke Abhängigkeit der Politiker von den Massenkommunikationsmedien solhe einem empirischen Test unterzogen werden. Denn obwohl oberflächlich betrachtet ein enormer Einfluss der Medien auf die Politik nahe liegt, widersprechen andere Beobachtungen dieser Einschätzung: Im vollen Kontrast dazu stand etwa die empirische Beobachtung von der enormen Schwerfälligkeit politischer Entscheidungsfindungsprozesse in der Bundesrepublik Deutschland, abzulesen an dem üblicherweise sehr hohen Zeitbedarf für die politische Entscheidungsgewinnung. Diese Diskrepanz zwischen der einerseits reflexartig wahrgenommenen Politikzeit und der andererseits gelähmten Entscheidungsfmdung galt es zu untersuchen. Die bloße Behauptung von der Macht der Medien und die einseitige Festlegung auf die Außenpolitik stellten überdies keine zureichende empirische Basis für das komplexe politische System und seine Subsysteme dar, als dass damit das Thema schon erschöpfend behandelt werden könnte.
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Ebner, E. (2000). Resümee. In: Die Zeit des politischen Entscheidens. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83362-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83362-4_5
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Print ISBN: 978-3-531-13575-5
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