Zusammenfassung
Im zweiten Kapitel dieser Arbeit wurde ein außenpolitischer Einstellungswandel detailliert dargestellt, der so weder von politischen Beobachterinnen noch von der Wissenschaft der Politik in seinem Ausmaß und seiner Geschwindigkeit erwartet worden war. Ein naheliegendes, einfaches Erklärungsmodell, welches den außenpolitischen Einstellungswandel gegenüber der Sowjetunion auf den Gorbatschowschen Reformprozeß mit seinen Auswirkungen auf das Ende des Ost-West-Konflikts zurückföhrt (siehe oben Abb. 1 in Abschnitt 2.2), greift offensichtlich zu kurz, denn ihm gemäß hätten die sowjetischen Reformen zu einer zumindest weitgehend übereinstimmenden Einstellungsänderung im Westen flihren müssen. Die im Hinblick auf ein spezifisches Forschungsdesign (vgl. George 1979) ausgewählten Länderstudien (siehe oben Abschnitte 2.5–2.7) zeigen jedoch eine erhebliche zeitliche Differenz zwischen dem außenpolitischen Einstellungswandel in den USA und in der Bundesrepublik Deutschland am Ende des Ost-West-Konflikts: Mitte 1988 war der Feindbild-Zerfall in der BRD schon weitgehend abgeschlossen, während er in den USA zu diesem Zeitpunkt erst richtig begann.
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Weller, C. (2000). Hypothesen und theoretische Perspektiven. In: Die öffentliche Meinung in der Außenpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83361-7_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83361-7_6
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Print ISBN: 978-3-531-13573-1
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