Zusammenfassung
Der Zustand der Wirtschaft der DDR wurde erst nach der Währungsxmion und der Vereinigung ganz sichtbar. Zwar waren die Versorgungsmängel, der Verfall der Infrastruktur und die im Vergleich zur Bundesrepublik niedrigere Arbeitsproduktivität schon lange bekannt, doch gelang es der DDR nach außen und nach innen, das Bild einer fimktionierenden Industrie mit technologischen Spitzenprodukten aufrechtzuerhalten. Auch lag der Lebensstandard der DDR beträchtlich über dem- jeiügen in den anderen Ostblockstaaten. Die „Eröffnungsbilanz“ Ostdeutschlands nach der Vereinigung war allerdings weit schlechter als erwartet. Die Arbeitsproduktivität betrug nur noch 30% der westdeutschen, die Produktpalette Ostdeutschlands war nach Qualität oder/und Entstehungskosten auf dem Westmarkt nicht konkurrenzfähig, die Zahl der Beschäftigen in Produktion und Landwirtschaft war aufgebläht und der Bestand an Maschinen und Ausrüstungen teilweise beträchtlich veraltet. Organisationsstrukturen und die Methoden der Betriebsführung mußten der Marktwirtschaft angepaßt und grundlegend verändert werden (u.a. Sinn/ Sinn 1991; Siebert 1992). Am 19. Dezember 1989 hatte Ministerpräsident Hans Modrow von der Bundesrepublik 15 Milliarden Mark als „Lastenausgleich“ für 1990/91 gefordert (Teltschik 1991: 88f.). Die dann tatsächlich erforderlichen Transferzahlungen betrugen bis heute das Zehnfache.
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Lepsius, M.R. (2000). Wirtschaftliche Entscheidungsstrukturen der DDR in den achtziger Jahren: der „Bereich Mittag“ im Zentralkomitee der SED. In: Esser, H. (eds) Der Wandel nach der Wende. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83353-2_3
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