Zusammenfassung
Unser Leben spielt sich immer in der konkreten alltäglichen Umwelt ab. Alltägliche Räume sind zum Beispiel das Wohn- und Schlafzimmer, die private Wohnung oder das eigene Haus, das angrenzende Nachbarschaftsgebiet, das weitere Wohnumfeld und das Stadtgebiet. Die alltäghche Umwelt bildet einerseits eine Voraussetzung für unsere Lebensgestaltung, andererseits benutzen wir sie als ein Mittel zur Alltagsgestaltung. Die menschliche Existenz ist raumgebunden, sie braucht zu ihrer Entfaltung die konkrete alltäghche Umwelt. Räumlich-soziale Umweltgegebenheiten rücken mit zunehmendem Lebensalter immer stärker in unser Bewusstsein und werden für die alltäghche Lebensgestaltung bedeutsamer. Wenn sich mit steigendem Lebensalter die geistigen und körperhchen Fähigkeiten und Fertigkeiten verändern und — vor allem im höheren Alter - geringer werden, gewinnen Umweltfaktoren eine zunehmende Bedeutung für die selbständige Lebensweise und das individueUe Wohlbefinden. Durch Einbußen in der körperhchen Bewegungsfähigkeit (Mobihtät), durch Einschränkungen in der Seh- und Hörfähigkeit, durch eine höhere Krankheitsanfälligkeit und durch Veränderungen in der Wahrnehmungsfähigkeit werden wir umweltabhängiger und durch belastende Umweltbedingungen auch empfindlicher und verletzbarer. Wir reagieren anfälliger auf Umweltanforderungen als in jüngeren Jahren; was für einen gesunden Erwachsenen ohne Mühe bewältigt werden kann (z. B. Treppenstufen, verkehrsreiche Straßen, längerer Fußweg), kann nun auf einmal Schwierigkeiten bereiten und den Bewegungs- und Handlungsspielraum einschränken. Andererseits sind wir dann aber auch sensibler und für günstige Umweltfaktoren besonders ansprechbar.
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Saup, W., Reichert, M. (1999). Die Kreise werden enger. Wohnen und Alltag im Alter. In: Niederfranke, A., Naegele, G., Frahm, E. (eds) Funkkolleg Altern 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83339-6_6
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