Zusammenfassung
Diesen Satz hatte der verstorbene Moderatoren-Altmeister der ARD-Tagesthemen einst in jungen Jahren bei der BBC gelernt — und nie vergessen, wie er in einem Radio-Interview kurz vor seinem Tod erzählte. Für Friedrichs waren diese Worte eine Maxime seines journalistischen Handelns. Zwar recht einfach zu lesen, aber doch mit sehr bedeutungsvollem Inhalt. Denn Distanz zum Gegenstand einer Betrachtung zu halten setzt voraus, das jeweilige Objekt überhaupt erst einmal zu erfassen, und zwar rundum und möglichst vorurteilsfrei. Um sich über einen Vorgang, die daran beteiligten Personen und das Umfeld des Geschehens ein klares Bild zu machen, bedarf es zwischendurch der Nähe, letztlich aber des kritischen Abstands. Nur die eigene Perspektive nämlich gibt die Chance, Schattenseiten zu erkennen und vor allem auch glaubwürdig aufzeigen. So ist der gute Journalist -und selbstredend auch die gute Journalistin — immer dicht dran, identifiziert sich aber niemals mit den Protagonisten einer Geschichte, sondern sammelt Informationen und ermittelt Motive, um zu einem eigenen Urteil zu gelangen.
„Einen guten Journalisten erkennt man daran, daß er Distanz zum Gegenstand seiner Betrachtung hält; daß er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; daß er immer dabei ist, aber nie dazugehört.“
( Hanns-Joachim Friedrichs )
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© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Politz, F. (1998). Methodisches Recherchieren — Fundierte Grundlage journalistisch-qualifizierter Berichterstattung. In: Leif, T. (eds) Leidenschaft: Recherche. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83326-6_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83326-6_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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