Zusammenfassung
Der Theorieansatz der rational choice leistet zweifellos einen gewichtigen Beitrag zur Erklärung menschlichen Verhaltens, das will ich hier gar nicht bestreiten. In einer Welt, in der die Entscheidungsoffenheit und -abhängigkeit unseres Lebens immer umfassender wird, ist sogar ein wachsender Teil unseres Handelns in Begriffen von rational choice erfaßbar und erklärbar. Einer Kritik der Erklärungskraft von rational choice kann es also gar nicht um ein grundsätzliches Zurückweisen des Theorieansatzes gehen, vielmehr gilt es das Augenmerk auf die „blinden Flecken“einer Theorie zu lenken, die uns ansonsten durchaus einen Teil der sozialen Realität sehen läßt. Zu diesen blinden Flecken gehören die Eigengesetzlichkeiten von Strukturen und Systemen, ihre Reproduktion und Transformation. Es wird deshalb häufig für eine Ergänzung des Rational choice-Ansatzes durch eine Struktur- und/oder Systemtheorie plädiert. Auch Rational choice- Theoretiker erkennen zuweilen Strukturen - wie auch Präferenzen - als Randbedingungen an, unter denen die rationale Nutzenkalkulation das Handeln in eine bestimmte Richtung lenkt. Besonderes Augenmerk wird dann den sogenannten Brückenprinzipien gewidmet, die zwischen den Strukturen auf der Makroebene und dem Handeln auf der Mikroebene vermitteln.
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Literatur
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Münch, R. (1998). Rational Choice - Grenzen der Erklärungskraft. In: Müller, HP., Schmid, M. (eds) Norm, Herrschaft und Vertrauen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83317-4_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83317-4_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13229-7
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