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Der ethnokratische Diskurs der Neuen Rechten: Rekonstruktion der Kulturnation

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Die neue radikale Rechte im Vergleich
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Zusammenfassung

Der Begriff „Neue Rechte“ wird sowohl innerhalb der drei untersuchten Länder als auch von Land zu Land in jeweils sehr unterschiedlicher Weise verwendet. In der deutschen Diskussion benutzen z.B. einige Autoren den Begriff austauschbar mit Rechtsextremismus und Neofaschismus oder meinen einfach die „Republikaner“ bzw. einzelne neuere Organisationen rechts vom etablierten Konservatismus (vgl. Opitz 1988; Fischer 1989). Andere Autoren stellen das spezifisch „Neue“ des Phänomens oder das Phänomen insgesamt in Frage (Schwaged 1993; Jesse 1996). Gegenüber diesen eher marginalen Ansätzen hat sich ein mainstream-Verständnis durchgesetzt, demzufolge als Neue Rechte in Deutschland jene intellektuellen Gruppen, Zirkel und Medienprojekte, vor allem Criticón und die Junge Freiheit, gemeint sind, die ab Anfangder siebziger Jahre in einer „Grauzone“, einem „Brückenspektrum“ oder als „Scharnier“ zwischen etabliertem (parteipolitischem) Konservatismus und organisiertem Rechtsextremismus und in Abgrenzung zu älteren Gruppen der radikalen Rechten aufgetreten sind (vgl. Feit 1987; Schönekäs 1990; Gessenharter 1989, 1994). In der französischen Diskussion wird der Begriff Nouvelle Droite vor allem auf den Intellektuellenzirkel des Groupement de recherches et d’études pour la civilisation européenne (GRECE) bezogen, was oft darauf hinausläuft, die Schriften des „Chefdenkers“ von GRECE, Alain de Benoist, zu analysieren (vgl. etwa Duranton-Crabol 1988; Taguieff 1994a). In den USA schließlich ist mit New Right oder New Christian Right vor allem eine von politischen Untemehmem wie Howard Phillips, Richard Viguerie und Paul Weyrich sowie von prominenten Femsehpredigem wie Jerry Falwell und Pat Robertson organisierte Bewegung vorwiegend fijndamentaüstischer Pastoren, Organisationen und gross roots gemeint (vgl. etwa Crawford 1980; Bruce 1988; Lienisch 1993). In komparativer Hinsicht ist der Begriff „Neue Rechte“ bislang nicht verwendet worden, wenn man von wenigen Analysen der genannten deutschen und firanzösischen Intellektuellenzirkel (vgl. Greß/Jaschke/ Schönekäs 1990; Jaschke 1994: 43-52) oder Vorschlä gen der vergleichenden Bewegungsforschung, damit die neueren „Bewegungsfamilien“ der etatistischen oder libertären extremen Rechten zu erfassen (vgl. Rucht 1994: 160), absieht.

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© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden

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Minkenberg, M. (1998). Der ethnokratische Diskurs der Neuen Rechten: Rekonstruktion der Kulturnation. In: Die neue radikale Rechte im Vergleich. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83315-0_6

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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