Zusammenfassung
„Wenn es das zu meiner Zeit schon gegeben hätte, hätte ich meine Kinder nicht weggegeben“, sagt eine 52jährige Einzelhandelskauffrau, nennen wir sie Frau Rabe, die Mitte der sechziger Jahre mit einem knapp dreijährigen Söhnchen, einer sechs Wochen alten Tochter und dem Scherbenhaufen einer gescheiterten Ehe alleine dastand. Frisch geschieden von einem Mann, der sich standhaft weigerte, für sie und die beiden Kinder auch nur einen Pfennig zu bezahlen, dabei zu stolz, um Sozialhilfe in Anspruch zu nehmen, blieb ihr nicht viel anderes übrig, als sofort wieder ganztags als Verkäuferin in einem Lebensmittelgeschäft arbeiten zu gehen und die Kinder in der Krippe, bei der Großmutter, notfalls auch mal alleine zu lassen. Staunend und nicht ohne eine Portion Bitterkeit nimmt sie zur Kenntnis, welche Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf junge Frauen inzwischen haben: Nicht nur, daß Väter sich im Privaten heute ganz anders um ihre Kinder kümmern als vor dreißig Jahren, auch der Staat hat mit der — zumindest anfangs einkommensunabhängigen — Gewährung von Erziehungsgeld und vor allem mit drei Jahren ‚Erziehungsurlaub ‘pro Kind Bedingungen geschaffen, die junge Paare bzw. Frauen nicht mehr zwingend vor die Frage stellen, ob sie lieber den Gedanken an ein Kind oder die Karriere an den Nagel hängen wollen.
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Krug, S., Rauter, U. (1998). Einleitung. In: Beschäftigungsrisiko Erziehungsurlaub. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83312-9_2
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